Zu viel Mittelmaß tut Österreich nicht gut
Nur Marko Arnautovic präsentierte sich wirklich stark, ansonsten fehlte einiges
Im Vergleich zum SerbienMatch hat Marcel Koller seine Startelf letztlich nur an einer einzigen Position verändert, Schöpf kam für den verletzten Junuzovic. Unterm Strich kam leider dasselbe heraus – eine Niederlage, weil man in der Drangphase kein Tor erzielte, dann ausgekontert wurde und nicht mehr zulegen konnte. Es war letztlich zu wenig. Ramazan Özcan Er musste in der ersten Hälfte nicht einmal ernsthaft eingreifen, da war die Kälte sein größter Gegner. Beim Gegentor, einem Schuss durch seine Beine, war er machtlos. Florian Klein Versuchte sich wieder in die Offensive einzuschalten, was nur teilweise gelang. Nach hinten erledigte er die Aufgabe großteils passabel. Aleksandar Dragovic Zeigte nur wenige Unsicherheiten, kümmerte sich mehr als zuletzt um die Spieleröffnung als sein Kollege Hinteregger. Martin Hinteregger Unaufgeregt wie zumeist, diesmal aber auch wenig auffällig – im Positiven wie im Negativen. Kevin Wimmer In der 39. Minute legte er ein Beinahe-Janko-Tor auf, fünf Minuten später verlor er bei Irlands größter Chance auf der anderen Seite Walters aus den Augen. Das 0:1 hatte in einem Ballverlust von ihm den Ursprung. Wimmer die Schuld zu geben, wäre jedoch unfair. Ist auf dieser für ihn ungewohnten Position Kollers Erfindung. Ob man ihm damit etwas Gutes tut? Julian Baumgartlinger Der Kapitän wollte mit gutem Beispiel vorangehen, seine Körpersprache drückte seinen unbändigen Siegeswillen aus. Kämpfte, lief, stopfte Löcher. Wer viel arbeitet, begeht jedoch auch Fehler. Hatte gegen Ende Glück, dass er nicht Gelb-Rot sah. David Alaba Präsentierte sich sehr agil, teilweise aber auch hektisch. Er- hielt nach einer halben Stunde Szenenapplaus, als er drei Iren austanzte. Mehr davon hätte man sich gewünscht. Die Freistöße trat er dagegen schwach. Bei einem Weitschuss jedoch fehlte nicht viel zum Ausgleich. Er konnte aber auch nicht das Ruder herumreißen, machte nicht den Unterschied aus. Alessandro Schöpf Zum ersten Mal stand er in der Startelf und durfte dort spielen, wo er bei Schalke zuletzt aufgezeigt hatte – auf der rechten Flanke. Dort wirbelte er die ersten zehn Minuten, verlor dann den Draht zum Spiel und fand ihn nicht mehr wieder. Marcel Sabitzer Koller setzte ihn dort ein, wo er am gefährlichsten ist: im Zentrum. Sabitzer rührte um, behauptete Bälle, verteilte sie und scheiterte in der 39. Minute nur an der Latte. Fiel dann wie alle zurück. Marko Arnautovic Er legte los wie die Feuerwehr, nach 48 Sekunden sorgte er mit einer Flanke erstmals für Gefahr. In der Folge führte er seinen Körper und seine feine Technik am Ball ins Treffen, allein, es gelang ihm nichts Entscheidendes. Marc Janko Pflegte über 95 Minuten eine Sado-Maso-Beziehung mit Verteidiger Duffy, der Janko drei Mal den Ellenbogen ins Genick rammte. Brauchte nach dem Spiel wohl eine Schachtel Thomapyrin. Er wehrte sich, hatte große Chancen und in der Nachspielzeit den Ausgleich auf dem Kopf. Louis Schaub Der Rapidler kam für Schöpf und stellte sich mit einem Weitschuss vor. Stefan Ilsanker Erlöste Kevin Wimmer, Koller stellte mit diesem Wechsel in der Abwehr auf eine Dreierkette um. Martin Harnik Konnte beim Kurzauftritt seine Schnelligkeit kaum noch ausspielen.