Begehrte Farmersöhne: „Auf jeden warten mindestens zwei Mädchen“
Stellenbosch. Davon können unsere Schüler nur träumen. Die Boland Agricultural High School, rund 50 km vonKapstadt entfernt, bewirtschaftet 1100 Hektar Land. Rund 350 junge Südafrikaner, von denen zehn Prozent schwarz sind, bekommen hier das Rüstzeug für ihre berufliche Lauf bahn. Viele von ihnen sind Söhne von Farmern. Direktor Chris Fouric erklärte der oberösterreichischen De- legation unter Landesrat Max Hiegelsberger, was Sache ist: „Wir wollen Führungskräfte ausbilden, nicht Mitläufer.“Die Studenten müssen täglich verpflichtend Sport machen. Das Image der Farmer ist trotz der wirtschaftlichen Lage sehr gut, „auf jeden Studenten warten mindestens zwei Mädchen“.
Hiegelsberger vereinbarte einen Schüleraustausch. 2018 werden vier südafrika- nische Schüler für ein Semester an die Höhere landwirtschaftliche Bundeslehranstalt nach St. Florian kommen, und vier Mädchen nach Elmberg. Umgekehrt werden oberösterreichische Schüler Praktika in Südafrika absolvieren .
Die Schüler Ruux Walters und Christian Orffer wissen bereits, was sie machen wollen. Orffer möchte Tierarzt werden. Sein Vater will die Farm in Südafrika verkaufen und eine neue in Namibia erwerben, um dort Kobe-Rinder zu züchten, um das teure Fleisch nach Europa zu exportieren. Walters will hingegen Welthandel studieren, um damit das Rüstzeug für die Exporte zu haben. Seine Eltern haben eine Milchfarm mit bis zu 1500 Kühen. „Bei uns passiert dasselbe wie in den USA. Man muss als Farmer immer größer werden, um überleben zu können.“