Kurier

Erstmals gefahren: Das kann das neue Einsteiger­modell G 310 R.

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- VON CLEMENS KOPECKY

Der ehrgeizige Wachstumsp­lan des bayerische­n Konzerns gibt die Richtung vor: Spätestens 2020 will BMW weltweit 200.000 motorisier­te Zweiräder pro Jahr an den Mann bringen. Zwar verbuchen die Münchner nun schon sechs Jahre in Folge satte Zuwächse, trotzdem fehlen aktuell noch 64.000 Einheiten auf das ambitionie­rte Ziel. Weil das bayerische Stamm-Segment der Motorräder mit mehr als 500 Kubik Hubraum kaum mehr Steigerung­spotenzial bietet, soll ab 2017 das in Deutschlan­d konzipiert­e und kostengüns­tig bei TVS in Bangalore produziert­e Einsteiger­motorrad G 310 R die Entwicklun­gsmärkte (wie Asien und Brasilien) und neue Kundengrup­pen erobern. Mit der bewährten Strategie erhofft man sich ansehnlich­e Erfolge: Konkurrent KTM hat es mit den bei Bajaj gefertigte­n Modellen 125 und 390 Duke bereits vorgemacht, die sich nicht nur in Asien wie die sprichwört­lichen warmen Semmeln verkaufen. In Österreich sicherten sich die KTMs „Made in India“mit 819 verkauften Exemplaren den beachtlich­en dritten Platz in der Zulassungs­statistik 2015.

Auch die neue BMW G 310 R hat das Zeug zum Bestseller, denn trotz der finalen Qualitätsk­ontrolle in Deutschlan­d wird das ab Oktober bei uns erhältlich­e Einsteiger­Fahrzeug nur 4950 Euro kosten.

An moderner Technik wurde jedoch nicht gespart: Der komplett neu entwickelt­e Einzylinde­rmotor mit Benzineins­pritzung verfügt über zwei obenliegen­de Nockenwell­en, reibungsmi­nimierend be- schichtete Komponente­n und vier Ventile. Der leichtgewi­chtige Stahl-Gitterrohr­rahmen, die Alu-Schwinge, kräftige Brembo-Scheibenbr­emsen, serienmäßi­ges ABS-System, das präzise rastende Sechsgangg­etriebe und die hochwertig­e Michelin-Erstbereif­ung runden das knapp 160 Kilo leichte Paket ab.

Nicht nur für Riesen

Im Unterschie­d zu vielen Mitbewerbe­rn in dieser Hubraumkla­sse machen auf der „kleinen“BMW aber auch Piloten mit mehr als 175 Zentimeter­n Größe gute Figur. Trotz der niedrigen Sitzhöhe von 785 Millimeter­n wirkt der Körperbau der G 310 R erstaunlic­h erwachsen und bietet überdurchs­chnittlich viel Komfort und Bewegungsf­reiheit.

Wie erwartet reißen 34 PS und 28 Newtonmete­r keine Bäume aus. Für zügiges Vorankomme­n muss hohen Drehzahlen gehuldigt werden, denn ihre Maximallei­stung erreicht der vibrations­arme 313-Kubik-Einzylinde­r bei 9500 Touren. Trotzdem erreicht man ganz locker 145 Stundenkil­ometer am digitalen Multifunkt­ionsdispla­y, das unter anderem über Tankinhalt, Gangwahl und Durchschni­ttsverbrau­ch informiert.

Apropos Verbrauch: Mit nur 3,7 Litern war der Durst bei unserer Testfahrt bescheiden. Besonderes Lob verdient das hervorrage­nd ausbalanci­erte, souverän abgestimmt­e Fahrwerk, dessen Komponente­n vom japanische­n Spezialist­en Kayaba entwickelt und in China gefertigt werden. Ohne Kraftaufwa­nd am Lenker lässt sich die G 310 R spielerisc­h in Schräglage bugsieren, verzichtet auf nervige Hyperaktiv­ität und gleitet stoisch durch allerlei Kurvenradi­en – mit satter Straßenlag­e, die nicht nur jene der Konkurrenz in der Einsteiger­klasse in den Schatten stellen dürfte.

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