Faymann-Leute verloren Jobs
Revanche. Angriff auf Häupls Team könnte auch finanziell motiviert sein
In der Wiener SPÖ wird nicht nur um eine politische Richtungsentscheidung gerungen. Im Kampf um die Nachfolge von Bürgermeister Michael Häupl spielen auch persönliche Motive mit; alte Rechnungen werden beglichen, Schmutzwäsche gewaschen. Gefolgsleute des demontierten Ex-Kanzlers Werner Faymann demontieren nun Häupls Stadtrats-Team. Auch Faymanns Nachfolger Christian Kern bekommt sein Fett ab. So twitterte Christian Deutsch bitterböse über den Besuch des Kanz- lers in der Obdachlosen-Unterkunft „Gruft“: Lopatka, Wehsely & Kern gehen mit Kamera Armut schauen – bundeseinheitliche Lösung für Mindestsicherung schaffen sie nicht.
Die Faymann-Getreuen verloren nicht nur Jobs, sondern auch viel Geld: Deutsch bekam für seinen Job im Kanzleramt 4000 Euro brutto, er wechselte aber noch vor Faymanns Ablöse ins Büro von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Seine Lebensgefährtin jedoch blieb Pressesprecherin von Faymann. Kern übernahm sie aber nicht und versorgte sie auch nicht mit einem anderen Job. Verdienstentgang: An die 7000 Euro.
Auch Gerhard Schmid, unter Faymann Bundesgeschäftsführer, musste seinen Sessel räumen, er muss auf 8000 Euro verzichten. Die Obfrau der SPÖ-Döbling, Barbara Novak, war im Büro von (Ex-)Staatssekretärin Sonja Steßl angestellt und bekam knapp 5000 Euro. Deutsch, Schmid und Novak dürfen sich aber mit ihrem Einkommen als Gemeinderäte trösten, das sind etwas mehr 6500 Euro.