Japan bangt um US-Unterstützung
Premier reiste zu Gespräch mit Donald Trump nach New York
Als erster Staats- und Regierungschef sollte Japans Premier Shinzo Abe am Donnerstagabend persönlich mit dem designierten USPräsidenten Donald Trump zusammentreffen. Ziel des Kennenlernens sei es, Vertrauen aufzubauen und im Sinne von Wohlstand und Weltfrieden zusammenzuarbeiten, teilte Abe im Vorfeld mit.
Der Weg zu dem Treffen im New Yorker Trump Tower war allerdings mühsam. Man wisse weder wann, noch wo genau man Trump treffen werde, hieß es noch am Mittwochabend aus Abes Umfeld – es herrsche „große Verwirrung“. Trumps Team wollte sich dazu nicht äußern, wies aber darauf hin, dass der Republikaner und sein Vize Pence seit der Wahl bereits mit 29 Staatschefs telefoniert hätten.
Japan fürchtet, mit Trump als Präsidenten die USA als wichtigsten Verbündeten gegen die Erzfeinde Nordkorea und China – beides Atommächte – zu verlieren. Hatte der unberechenbare Geschäftsmann doch mehrmals angekündigt, die in Japan stationierten US-Soldaten abzuziehen, sollte Tokio nicht mehr für die militärische Unterstützung zahlen. Eine Drohung, die Trump auch an NATO-Bündnispartner in Europa gerichtet hat. Das sorgte u. a. in den baltischen Staaten für Unruhe – fühlen sich diese doch durch Russland bedroht.
Rücktritt
Während Trumps Team in New York weiter am künftigen Kabinett bastelte, erklärte US-Geheimdienstdirektor James Clapper gestern nach sechs Jahren im Amt seinen Rücktritt. Der Schritt, der sich laut dem 75-Jährigen „ziemlich gut anfühlte“, war bereits erwartet worden.