Mieten und teurer Sprit heizen die Inflation an
Die kürzlich ausgehandelten Lohnerhöhungen sind fast wieder aufgefressen.
Die jüngsten Lohnerhöhungen – durchschnittlich 1,68 Prozent für die Metaller, 1,33 Prozent im Handel – dürften kaum Reallohn-Erhöhungen bringen. Denn die Verbraucherpreise in Österreich steigen rasant. Im Oktober legten sie gegenüber Oktober 2015 um 1,3 Prozent zu. Das ist der größte Preisschub seit November 2014, als die Inf lationsrate 1,7 Prozent ausgemacht hatte. Im September waren die Verbraucherpreise erst um 0,9 Prozent gestiegen.
Teures Wirtshaus
Verantwortlich für den Preisschub sind vor allem steigende Treibstoffpreise, in den vergangenen Monaten hatten diese den Preisauftrieb immer gedämpft. Einer der größten Preistreiber ist die Gastronomie, Hotels und Restaurants wurden um 3,2 Prozent teurer. Ohne die teureren Wirtshausbesuche wären die Preise laut Statis- tik Austria nur um ein Prozent gestiegen. Noch stärker stiegen freilich neuerlich die Mieten, die um 3,7 Prozent in die Höhe schnellten.
Deutlich stärker als die Preise insgesamt stiegen die Preise für den täglichen Einkauf, dieser „Mikrowarenkorb“wurde im Oktober um 1,9 Prozent teurer.
Im europäischen Vergleich verzeichnete Österreich die zweithöchste Infla- tionsrate, stärker gestiegen sind die Preise mit 1,9 Prozent nur in Belgien. Die durchschnittliche Inf lationsrate in den 18 Eurostaaten stieg ebenfalls auf einen Zwei-Jahres-Rekord, allerdings sind das derzeit bescheidene 0,5 Prozent. In der gesamten EU gab es in sechs Mitgliedsstaaten Deflation (sinkende Preise, Anm.), am stärksten sanken die Preise in Zypern und Bulgarien. –