In harten Zeiten ist das Spiel noch wichtiger
Für kranke Kinder sind Lachen und Spielen nicht nur Ablenkung, sondern Therapie
Wenn die Not am größten ist, wird das Recht auf Spielen oft nicht eingeräumt. Erwachsene reagieren in solchen Phasen betroffen, Kinder brauchen aber gerade dann ein Ventil. Psychologen wenden in der Therapie bei traumatisierten Kindern deswegen spielerische Elemente an, um Erlebtes zu verarbeiten oder an die Oberfläche zu bringen.
Eine solche schwierige Situation ist die Krankheit eines Kindes. Die Eltern haben dann Angst und sind zu einem spielerischen Umgang gar nicht in der Lage. Die Roten Nasen kümmern sich genau dann um Auflockerung.
Mit einem besonderen Projekt sichert die Organisation Kindern mit mentaler und Mehrfachbehinderung das Recht auf kulturellen Zugang und Spiel: Das Rote Nasen-Karawanen-Orchester ist ein clowneskes Musiktheater für Kinder mit speziellen Bedürfnissen und besucht heil- und sonderpädagogi- Theater sche Einrichtungen. Das fröhliche Orchester besteht aus drei Clowns, die sich bei der Vorstellung auf die Aufnahmefähigkeit und die Emotionen ihrer Zuseher konzentrieren und sie auf vielfältige Art und Weise ansprechen: mit Musik, mit farbenfrohen Requisiten, mit vielen Geräuschen und natürlich auch mit dem Spiel des Clowns.
Auf der „Suche nach zusätzlichen MusikerInnen“bringen sie die Kinder zum Musizieren und machen sie zum Teil der Geschichte. Bei den Aufführungen kommt es zu vielen persönlichen Momenten der Interaktion, bei denen die Sinne der Kinder angeregt werden.
Eben diese Leistung des Spielens betonen Experten immer wieder, wenn es als „nicht essenziell“abgetan wird. Spiel ist nicht nur Freizeitgestaltung. Es ist eine Kulturtechnik und ein menschliches Grundbedürfnis.