Politik-Dilemma: Das Recht zu ehren heißt, dafür zu kämpfen
Termine. Erst 2011 wurden Teile der Konvention in die österreichische Verfassung übernommen. Zu wenig, findet der Kinderrechte-Experte von SOS-Kinderdorf, Michael Gnauer: „Ich verstehe nicht, warum nicht alle 54 Artikel verankert wurden. Es fehlen vor allem das Recht auf Bildung, auf Spiel und Freizeit und auf Gesundheit.“
Hintergrund ist, dass Staaten zu Schadensersatz verurteilt werden könnten, wenn Rechte nicht ausreichend geschützt werden. Was man aber nicht explizit verspricht, ist auch nicht einklagbar. Kritisiert wird auch, dass der Staat verpflichtet wäre, die Botschaften zu verbreiten, vor allem unter Kindern. Mittlerweile werden die Rechte punktuell in Schulen und Kindergärten vermittelt.
Am Tag der Kinderrechte werden die Forderungen wieder lauter. So spannen heute Vormittag die Kinderfreunde ein „Netz für Kinderrechte“in der Säulenhalle des Parlaments. Bis morgen sind in der Wiener Lugner-City symbolische Flüchtlingsboote mit den Hoffnungen und Wünschen von 20.000 Kindern und Jugendlichen aus Deutschland, Österreich und Südtirol ausgestellt. Und am Kinderrechtetag (Sonntag) gibt es ein Familienfrühstück mit interaktiven Stationen und Kinderrechte-Kasperl von Amnesty International (10 Uhr, Urania). Die Kinderuni organisiert eine adäquate Lehrveranstaltung (11 Uhr, Juridicum).