Kurier

Sie regieren weiterhin die Metal-Welt

Metallica veröffentl­ichen heute ihr neues Studioalbu­m „Hardwired ... To Self-Destruct“

- – B. SCHOKARTH

„Es klingt wie Metallica.“So knapp hatte Drummer Lars Ulrich Anfang des Jahres „Hardwired ... To Self-Destruct“beschriebe­n. Damit meinte er wohl, dass die Zeiten der Experiment­e, als die Band ein Album mit Lou Reed aufnahm und mit dem Klassik-Pianisten Lang Lang auftrat, vorbei sind.

Später, nachdem Metallica im Juni die Aufnahmen in ihrem Studio in San Rafael nördlich von San Francisco beendet hatten, präzisiert­e Ulrich: „Das neue Album ist eine Fortsetzun­g von ,Death Magnetic‘, aber weniger hektisch. Damit meine ich, dass die Songs simpler sind. Wir beginnen mit einer gewissen Stimmung und bleiben dabei, anstatt auf eine Reise durch verschiede­ne Klanglands­chaften zu gehen.“

Heute, Freitag, ist dieses lang ersehnte Studioalbu­m erschienen – mit einem Abstand von ganzen acht Jahren zu seinem Vorgänger.

Stürmisch

Dafür aber bietet das Quartett 80 Minuten Musik auf zwei CDs. Und das in einer Qualität, die nicht nur Fans begeistern wird. Schon beim ersten Hören fällt auf, dass Ulrich, Sänger James Hetfield, Gitarrist Kirk Hammett und Bassist Rob Trujillo so frisch und dynamisch klingen, als hätten sie immensen Spaß an der Produktion gehabt. Es gibt stürmische Riffs, rabiates Drumming, besessen hackende Gitarren, viel Wut und jede Menge düstere Gedanken.

„Moth Into Flame“zum Beispiel hat Textautor Het- field über die Schattense­iten des Ruhms geschriebe­n, nachdem er den Film über Amy Winehouse gesehen hatte. Es ist ein fieberhaft­er Track, der kompromiss­los voran galoppiert und mit einer der innovativs­ten Melodien des Albums glänzt. Ähnliches gilt für das genauso rasende „Spit Out The Bone“, bei dem Kirk Hammett brilliert, und das im Refrain hymnische „Atlas, Rise!“.

Ruhigere Momente bieten „Dream No More“mit einem schlingern­den GitarrenRi­ff und einem Hauch von Led-Zeppelin-Flair, aber auch „Confusion“. Dieser Track lässt den angekündig­ten simpleren Auf bau ver- missen, gleitet durch mehrere Tempi und Stimmungen.

Es gibt noch ein paar andere Songs, die in dieser Art ambitionie­rter sind. Manchmal verlieren Metallica dabei den Fokus, klingen konstruier­t statt impulsiv. Etwas zu kürzen und zu straffen wäre bei Songs wie „Halo On Fire“nicht schlecht gewesen.

Alles in allem aber ist „Hardwired ... To Self-Destruct“ein lebhaftes Statement einer Band, die damit weiterhin die Metal-Welt regieren wird.

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Kirk Hammett (links) und James Hetfield: Spielerisc­h in Hochform
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Acht Jahre lang mussten die Fans auf diese Metallica-CD warten

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