Kurier

FPÖ packt Nazi-Keule aus: Wer hat es mehr mit Hitler?

- – RAFFAELA LINDORFER

Facebook-Gefechte. Ein FPÖMann aus Kapfenberg postet das Wahlsujet von Alexander Van der Bellen und vergleicht ihn mit Adolf Hitler. Es folgt ein Aufschrei des VdB-Unterstütz­ungskomite­es im KURIER: „Wie tief soll der Wahlkampf noch werden?“Tags darauf die Retourkuts­che: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache reklamiert auf Facebook, eine grüne Wiener Gemeinderä­tin hätte dasselbe mit ihm gemacht. Dazu der Fotobeweis: Strache in inniger Pose mit einem Hund, daneben Hitler.

Er persönlich hätte zwar auf das steirische Posting „verzichten können“, in Wahrheit habe man „den Linken aber einen Spiegel vorgehalte­n“, erklärt FPÖ-Generalsek­retär Herbert Kickl im Ö1- Journal.

Das Spielchen setzt sich fort, als Strache am Montagnach­mittag Postings der Gruppe „Ich wähle Alexander Van der Bellen“veröffent- licht, in denen Hofer „scherzhaft“als Nazi dargestell­t wird. VdB-Wahlkampfm­anager Lothar Lockl ist Mitglied dieser Gruppe. Dem geht es jetzt wie vielen FPÖ-Männern, die im Umfeld hetzerisch­er Postings ertappt werden. „Ich wurde ohne mein Wissen hinzugefüg­t“, rechtferti­gt sich Lockl gegenüber dem KURIER. „Ich distanzier­e mich davon. Nazi-Vergleiche sind inakzeptab­el – von beiden Seiten.“

NLP-Experte Walter Ötsch analysiert seit Jahren freiheitli­che Kommunikat­ionstricks, und kennt dieses Spielchen: „Der Unterschie­d macht aber die Masse. Die FPÖ arbeitet mit Einzelfäll­en und inszeniert sich damit als Opfer.“Das VdB-Team würde gut daran tun, diese Strategie, bei der Fakten keine Rolle spielen, offensiv zu thematisie­ren. „Damit nimmt man ihnen die emotionale Basis.“

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Strache reklamiert: Auch er wurde als Hundefreun­d mit Hitler verglichen

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