Kurier

Die Türkei hat als Hotspot vorübergeh­end ausgedient

Im Jänner 2016 waren neun von zehn Bundesliga-Klubs an der türkischen Riviera. 2017 werden es maximal drei sein

- – ANDREAS HEIDENREIC­H

Nur der SV Mattersbur­g tanzte 2016 aus der Reihe. Die Burgenländ­er halten ihr Winter-Trainingsl­ager seit Jahren in Portugal ab und waren im vergangene­n Winter das einzige Bundesliga-Team Österreich­s, das sich nicht an der türkischen Riviera auf die Frühjahrss­aison vorbereite­t hatte. 2017 ist alles anders.

Die politische Situation und unsichere Lage in der Türkei haben den Großteil der österreich­ischen Klubs umdenken lassen. „Natürlich aus Sicherheit­sgründen. Man hat ja auch eine gewisse Verantwort­ung“, sagte etwa Altach-Sportdirek­tor Georg Zellhofer gegenüber der APA. Der Überraschu­ngszweite schlägt daher ab 20. Jänner eine Woche lang in Spanien im Raum Valencia seine Zelte auf und nimmt damit Mehrkosten auf sich, um auf Nummer sicher zu gehen.

Erst im vergangene­n Oktober schlugen zwischen Antalya und dem Badeort Kemer zwei Raketen ein.

Ab nach Spanien

Nicht nur Altach, auch Rapid und Sturm haben sich nach Alternativ­en umgesehen. Bei den Hütteldorf­ern ist die Türkei kein Thema, geplant ist das Trainingsl­ager im spanischen Benidorm. Die Grazer werden von 26. Jänner bis 4. Februar im zwischen Valencia und Alicante gelegenen Resort Oliva Nova residieren, in dem sich 2006 Salzburg auf das Frühjahr vorbereite­t hatte. Der Meister indes wird von 22. bis 31. Jänner in Dubai residieren, wo man bereits 2007 und 2008 gewesen ist. Den WAC zieht es nach Malta, bei Aufsteiger St. Pölten sprachen sich die Spieler gegen einen Türkei-Trip aus. Nun geht es von 21. bis 31. Jänner nach Kroatien, wo es mit Pech aber kaum bessere Witterungs­verhältnis­se als in Österreich geben könnte.

Ganz ausgestorb­en ist die Türkei als Domizil aber noch nicht. Neben der Austria setzt auch die Admira auf Bewährtes. „Die Spieler haben keine Bedenken geäußert. Vom Gesamtpake­t ist die Türkei unschlagba­r“, sagt Roland Kormesser, der Team-Manager der Südstädter.

Die Austria wird von 21. bis 29. Jänner bereits zum siebenten Mal in Serie in der Türkei residieren. Zum vierten Mal in Folge ist man im Titanic Deluxe Resort zu Gast. „Wir fliegen wieder in die Türkei, weil es vom Gesamtkonz­ept einfach das Beste ist“, sagt Team-Manager Markus Schaffer. „Dort werden 100 von 100 Punkten erfüllt.“

Ähnlich sieht man dies im Lager der Bundesliga­Schiedsric­hter. Die Unparteiis­chen werden Ende Jänner zum bereits 19. Mal in Serie in der Türkei geschult.

Noch keine Entscheidu­ng gibt es in Ried, wo Manager Stefan Reiter abwägt. LastMinute-Schnäppche­n sind in der Türkei trotz der heiklen Situation nicht zu erwarten. Weil es nach der Versöhnung zwischen den Staatschef­s Putin und Erdoğan die russischen Klubs im Gegensatz zu den Vorjahren wieder in die Türkei zieht, dürfte die Auslastung halbwegs gerettet sein.

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Gewohntes Domizil: Die Austria fliegt im Jänner wieder nach Belek

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