80 und immer jung
Es gilt, an dieser Stelle jemanden zu würdigen, den man gar nicht ausreichend würdigen kann. Da er selbst seine eigenen Leistungen nicht ständig vor sich her trägt, wie das viele so gerne tun, müssen andere betonen, was er alles bewegt hat.
Die Rede ist von Alfred Wopmann, der am Mittwoch seinen 80. Geburtstag feiert und dem auch an dieser Stelle jetzt schon herzlich gratuliert sei. Wopmann, geboren in Wels, heute wohnhaft in Wien und Bad Ischl und überall dort daheim, wo es um Innovation geht, ist Psychologe, Philosoph und Anthropologe, war zunächst Geiger und dann Regisseur, ehe er 1983 für 20 Jahre die Intendanz der Bregenzer Festspiele übernahm. Was ihm dort gelang, ist beispielhaft für die Festival- und Kulturlandschaft: ein raffinierter Spagat zwischen Massentauglichkeit von Produktionen (auf der Seebühne) und größter Innovationsbereitschaft (im Festspielhaus und auf der Werkstattbühne), stets unter der Prämisse höchster Qualität. Das eine finanziert das andere mit, das andere wiederum steigert den Wert des Ganzen – alles zusammen ergab die neue Bregenzer Dramaturgie. Intellektualität, gepaart mit Sinnlichkeit.
Wopmann holte etwa als Erster Rolando Villazón nach Österreich und förderte Komponisten wie Georg Friedrich Haas. Heute noch arbeitet er als Aufsichtsratsvorsitzender der Theaterholding Graz, passend zu ihm im Hintergrund. Ermöglicher seines Schlages sind leider sehr rar.