Die Red Hot Chili Peppers begeisterten in der seit langem ausverkauften Stadthalle.
Nachtkritik. Red Hot Chili Peppers live in der ausverkauften Stadthalle in Wien
Die Red Hot Chili Peppers haben nicht den Ruf, eine grandiose Live-Band zu sein. Montag lieferten sie in der seit langem ausverkauften Wiener Stadthalle aber ein Konzert ab, das sicher zu ihren besten gehört. Auch wenn speziell bei melodiöseren Stellen immer wieder deutlich wurde, dass die Fähigkeit von Sänger Anthony Kiedis mehr im Rappen als im Töne halten liegt, machte das Konzert mit einer abwechslungsreichen Setlist und Hits wie „Californication“, „Give It Away“und dem entfesselten „By The Way“durchwegs Spaß.
Das lag an der ungestümen Energie, die von dem permanent zappelnden, hüpfenden Bassisten Flea ausging. Und seinem – auch bei vielen Jam-Passagen zwischendurch – perfekten Zu- sammenspiel mit Gitarrist Josh Klinghoffer und Drummer Chad Smith, die zum typischen Chili-Peppers-Funk auch wuchtigen Rock oder dezentes Blues-Flair in die Show brachten. Optische Akzente setzt eine Art Lichtdach bestehend aus hunderten Leuchtstäben. Variabel in Farbe und Höhe wirkten sie mal wie ein Schleier, der Wellen über den Köpfen des Publikums schlug, mal wie schaukelnde schiefe Ebenen.
Ein schöner Effekt, aber fast ein bisschen zu schick für das sonst ursprüngliche, rein auf das Musizieren fokussierte Auftreten der Band. Kiedies zeigte sich auch nicht als großer Kommunikator. Er sprach mehr mit den Bandkollegen als mit dem Publikum. Egal, die Chili Peppers spielten anstatt Show zu machen. Und diesmal wirklich gut.