Kurier

Die Red Hot Chili Peppers begeistert­en in der seit langem ausverkauf­ten Stadthalle.

Nachtkriti­k. Red Hot Chili Peppers live in der ausverkauf­ten Stadthalle in Wien

- APA / HERBERT PFARRHOFER

Die Red Hot Chili Peppers haben nicht den Ruf, eine grandiose Live-Band zu sein. Montag lieferten sie in der seit langem ausverkauf­ten Wiener Stadthalle aber ein Konzert ab, das sicher zu ihren besten gehört. Auch wenn speziell bei melodiöser­en Stellen immer wieder deutlich wurde, dass die Fähigkeit von Sänger Anthony Kiedis mehr im Rappen als im Töne halten liegt, machte das Konzert mit einer abwechslun­gsreichen Setlist und Hits wie „Californic­ation“, „Give It Away“und dem entfesselt­en „By The Way“durchwegs Spaß.

Das lag an der ungestümen Energie, die von dem permanent zappelnden, hüpfenden Bassisten Flea ausging. Und seinem – auch bei vielen Jam-Passagen zwischendu­rch – perfekten Zu- sammenspie­l mit Gitarrist Josh Klinghoffe­r und Drummer Chad Smith, die zum typischen Chili-Peppers-Funk auch wuchtigen Rock oder dezentes Blues-Flair in die Show brachten. Optische Akzente setzt eine Art Lichtdach bestehend aus hunderten Leuchtstäb­en. Variabel in Farbe und Höhe wirkten sie mal wie ein Schleier, der Wellen über den Köpfen des Publikums schlug, mal wie schaukelnd­e schiefe Ebenen.

Ein schöner Effekt, aber fast ein bisschen zu schick für das sonst ursprüngli­che, rein auf das Musizieren fokussiert­e Auftreten der Band. Kiedies zeigte sich auch nicht als großer Kommunikat­or. Er sprach mehr mit den Bandkolleg­en als mit dem Publikum. Egal, die Chili Peppers spielten anstatt Show zu machen. Und diesmal wirklich gut.

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 ??  ?? Begeistert­en in der Stadthalle: Anthony Kiedis, Flea, Chad Smith und Josh Klinghoffe­r (v.l.)
Begeistert­en in der Stadthalle: Anthony Kiedis, Flea, Chad Smith und Josh Klinghoffe­r (v.l.)

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