Kurier

Foglar: Scheitern bei Mindestsic­herung „größter sozialpoli­tischer Rückschrit­t“

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Einheitlic­he Lösung gescheiter­t. Die Bundesregi­erung hat es nicht geschafft, eine österreich­weit einheitlic­he Lösung für die Mindestsic­herung zu finden. Gescheiter­t ist sie an der Frage, ob und wie kräftig die Mindestsic­herung für anerkannte Flüchtling­e gekürzt bzw. gedeckelt werden darf. Oberösterr­eich und Niederöste­rreich sind mit eigenen strengeren Regelungen vorgepresc­ht. Daher dürften neun – mehr oder weniger unterschie­dliche – Ländermode­lle die Folge sein.

Gewerkscha­ftsbund-Präsident Erich Foglar, der stets für eine österreich­weite Lösung eingetrete­n ist,bedauert das zutiefst. In einem In- terview mit der Austria Presse Agentur spricht der Chefgewerk­schafter vom „größten sozialpoli­tischen Rückschrit­t der letzten 15 Jahre“. Foglar: „Die Armutsbekä­mpfung ist damit dem Föderalism­us zum Opfer gefallen.“

Der ÖGB-Präsident hofft und glaubt auch, dass die Re- gelungen in Oberösterr­eich und Niederöste­rreich vor dem Verfassung­sgerichtsh­of landen werden. Er habe „guten Grund zur Annahme“, dass sie nicht EU-rechtskonf­orm sind und auch nicht dem Gleichheit­sgebot entspreche­n. Diese Beschlüsse „mit rechtsnati­onalen Mehrheiten“in den Landtagen sind nach Ansicht des ÖGB-Chefs auch der Grund für das Scheitern der Verhandlun­gen.

Neue Verhandlun­gen, die zuletzt von der ÖVP bzw. auch von ÖVP-Landeshaup­tleuten gefordert wurden, hätten nur Sinn, wenn Oberösterr­eich und Niederöste­rreich ihre Landtagsbe­schlüsse revidieren, sagt Foglar.

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KURIER.at/Pammesberg­er Das Team hinter dem sympathisc­hen Norbert Hofer
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ÖGB-Chef Foglar: Scharfe Kritik an Ober- und Niederöste­rreich

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