„So ein mieses Miststück“
Puls4-Infochefin nach Hofer-Auftritt massiv attackiert
„Die ist viel zu blond“– FPÖMandatar Gerhard Deimek schreckte auf Twitter nicht vor einer sexistischen Degradierung zurück. Auf Facebook ging es ebenfalls rund. Die Hofer-Fans überschlugen sich mit hasserfüllten Kommentaren über Puls4- Informationschefin Corinna Milborn: „So ein mieses Miststück und Dummerl“, oder „Es wird einem speiübel, wenn man der Funsn zuhört. Intelligenzniveau eines Stück Brot!“und „Stock deppert“.
Anlass für den Shitstorm war am Montagabend ein 60minütiges Puls4- Interview mit Norbert Hofer. Allein 17 Minuten lang befragte Milborn den blauen Hof burgKandidaten zu möglichen Verbindungen zum Rechtsextremismus. Von Herbert Kickls Besuch beim RechtenKongress der „Verteidiger Europas“bis hin zur rechtsradikalen Vergangenheit von Hofers Büromitarbeiter Rene Schimanek.
Milborn ließ nicht locker. „Dieses Thema hat Hofer auch auf das Time MagazineCover gebracht. Ich wollte völlig klarstellen, was Sache ist. Hofers rhetorische Ablenkungen habe ich deswegen nicht einfach stehen lassen“, analysiert die Puls4- Anchorwoman das Interview, das von vielen gelobt wurde.
Warnung vor Interview
Milborn wusste, dass der Interviewstil der FPÖ-Fangemeinde so gar nicht gefallen wird. Schon vor dem Start der Sendung postete die Puls4Informationschefin deswegen präventiv: „Ich warne auch gleich vor: Ich klage diesmal jede einzelne Mordoder Vergewaltigungsdrohung, Rufschädigung und Beleidigung. Und das Medium.“
Die Warnung zeigte Wir- kung. „Sexistische Attacken gab es, aber dieses Mal gab es keine Drohungen“, so Milborn. FPÖ-Chef Strache war über Milborns Interviewführung derart empört, dass er am Dienstag gleich drei Postings auf Facebook dazu formulierte: „Dieses Puls4- Interview von Frau Milborn war gestern eine Zumutung. Manche Journalisten und Medien verstecken ihre Manipulationsversuche und Kampagne gegen Norbert Hofer nicht einmal mehr im Ansatz.“
Wie geht Milborn mit diesen Attacken um? „Man muss sehr genau unterscheiden, ob es echte Kritik ist, oder gesteuerte Gruppen sind.“Als gesteuerte Attacken identifizierte Milborn über 25 neue Twitter-Accounts ohne Profilbild und ohne Follower, die am Montag plötzlich auftauchten und ihre InterviewFührung kritisierten.