Rapids Pflicht, Austrias Kür
Der Rekordmeister muss in Genk punkten, die Veilchen können Aufstieg fixieren
Es ist schon eine Zeit lang her, dass die Wiener Austria europäisch in die Weihnachtszeit ging und international überwintern durfte. In der Saison 2004/’05 gelang das Kunststück, als dann erst im Viertelfinale des UEFA-Cups gegen Parma Endstation war. In der Zwischenzeit zeigten Rapid (2016) und regelmäßig Red Bull Salzburg (2010, 2012, 2014 und 2015) vor, dass ein österreichischer Klub auch noch im Frühjahr im Europacup mitspielen kann.
Die Austria sieht sich knapp vor dem Ziel, ein Sieg am Donnerstag daheim im Prater gegen Astra Giurgiu könnte vielleicht schon reichen. Am fünften Spieltag. Alexander Grünwald weiß, worauf es ankommen wird: „Es wird wichtig sein, dass an diesem Tag alle Spieler ihre optimale Leistung bringen“, erklärt der Kärntner.
Doch Trainer Thorsten Fink warnt vor den Rumänen, die gegen die Austria daheim in Bukarest 2:3 verloren. „Damals waren sie körperlich noch nicht so fit wie aktuell. Sie spielen besser und sind viel gefährlicher.“Das zeigte Giurgiu zuletzt in den Duellen mit dem tschechischen Meister Viktoria Pilsen. In Pilsen gewann Giurgiu 2:1, daheim holte man ein 1:1. Die Austria hat auf Giurgiu einen Punkt Vorsprung, würde mit einem Sieg unein- holbar davonziehen. Lediglich Viktoria Pilsen kann die Wiener noch überflügeln, sofern die Tschechen am Donnerstag in Rom gegen die Ro- ma gewinnen und im letzten Heimspiel am 8. Dezember auch die Austria schlagen.
Debüt in Genk
Mittwochfrüh versammeln sich die Rapidler zur ersten Europacup-Reise mit Damir Canadi. Um mit dem neuen Trainer zum Abschluss der Europa-League-Gruppe gegen Bilbao am 8. Dezember noch ganz sicher im Rennen zu sein, muss in Genk gepunktet werden. Denn Hilfe im Aufstiegskampf ist von den ebenso krisengeschüttelten Italienern aus Sassuolo im Parallelspiel im Baskenland eher nicht zu erwarten.
Den Hütteldorfern soll ein alter Bekannter helfen: Philipp Schobesberger. Der Flügelf litzer ist wieder fit und bereit für einen Einsatz als Joker. Sollten nicht über Nacht noch Schmerzen auftauchen, kehrt er in den Matchkader zurück.
Schobesberger war am starken Saisonstart maßgeblich beteiligt, doch beim 4:0 in Zilina gegen Trencin verletzte sich der 22-Jährige am Knie schwer. Die Knorpelabsplitterung hätte sogar eine halbjährige Pause nach sich ziehen können, doch eine erfolgreiche OP macht das Comeback nach nur drei Monaten Pause möglich.
Präsident Krammer glaubt, dass die Verletzung des Dribblers von allen Ausfällen die schwerwiegendste war. Ex-Trainer Büskens meinte beim Abschied gegenüber Schobesberger, dass er ohne dessen Verletzung noch im Amt wäre.
Und auch Canadi setzt auf das hohe Tempo des Oberösterreichers. Ein schwerer Rucksack für den erst Genesenen? Nein, denn dem Typen Marke Pfeif-mir-nix ist es ohnehin gleich, was andere denken. Er will nur spielen.
Salzburgs Erfolgszwang
Red Bull fliegt heute Vormittag ins 2700 Kilometer entfernte Krasnodar. Die Ausgangslage ist klar: Salzburg muss gewinnen, um im Aufstiegsrennen zu bleiben. Der verletzte Soriano und der gesperrte Laimer können dabei nicht helfen.