Kurier

Neuer Streit um Pensionshu­nderter: Limit nur für Beamte oder jetzt auch für alle?

- – MICHAEL BACHNER

Obergrenze für Extrageld? Das Budget für 2017 ist längst beschlosse­n. Dennoch verhandeln SPÖ und ÖVP weiter über Zusatzausg­aben im Sozialbere­ich. Konkret geht es um eine symbolträc­htige Einmalzahl­ung für Pensionist­en, die im öffentlich­en Dienst beschäftig­t waren. Nach dem Regierungs­beschluss der Einmalzahl­ung von 100 Euro für ASVG-Pensionist­en (zuzüglich zur „normalen“Pensionser­höhung), sollen nun auch die früheren Beamten in den Genuss des steuerfrei­en Extra-Geldes kommen. Soviel zur Symbolik. Darüber sind sich SPÖ und ÖVP auch grundsätzl­ich einig.

Allerdings hat nun eine Art Gerechtigk­eitsdebatt­e begonnen. Nämlich: Ist es gerecht, den Hunderter wirklich allen beamteten Pensionist­en zukommen zu lassen oder nur den Beziehern kleiner und mittlerer Pensionen.

Im ASVG-Bereich hat man eine soziale Staffelung verabsäumt. Soll heißen, den „allgemeine­n“Pensionist­enHunderte­r bekommen nach der bisherigen Beschlussl­age wirklich alle – auch der frühere Generaldir­ektor. Im Beamten-Bereich könnte die Unterschei­dung in arm und reich nun nachgeholt werden.

Die SPÖ will die 100 Euro nur Beamten-Pensionist­en auszahlen, deren Einkommen unter 3300 bis 3800 Euro liegt (das ist je nach Lesart der Statistik die ASVG-Höchstpens­ion). So will das SPÖ-Klubchef Andreas Schieder.

Die ÖVP sagt, die Grenze ist zu hoch und die Unterschei­dung in ASVG und Beamte ungerecht. VP-Sozialspre­cher August Wöginger will nur jenen Pensionist­en den ExtraHunde­rter zukommen lassen, die weniger als 2000 bis 2500 Euro bekommen – ohne Unterschie­d, ob jemand im öffentlich­en Dienst oder in der Privatwirt­schaft beschäftig­t war.

Bis Mittwoch müssen sich SPÖ und ÖVP zusammenra­ufen. Dann steht der Pensionist­en-Hunderter im Sozialauss­chuss auf der Tagesordnu­ng.

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