Hofer macht mit einem virtuellen Blumenstrauß den Wählerinnen den Hof
Facebook-Offensive. Es war ein irgendwie aus der Zeit gefallenes Bild, das Norbert Hofer kürzlich auf seiner FacebookSeite veröffentlichte: ein rustikal-altmodischer Strauß mit Blumen, darunter stand zu lesen: "Ein herzliches Dankeschön an alle Frauen in ganz Österreich, die mich so toll unterstützen."
Die elektronischen Reaktionen auf das Frauen-Lob waren nicht zu verachten: Mehr als 5700 Sympathisanten kommentierten den Eintrag positiv.Und doch stellt sich die Frage, warum der Freiheitliche mögliche Wäh- lerinnen mit einer an Muttertags-Sujets gemahnenden Optik "exklusiv" ansprechen muss, wie es der Burgenländer selbst formulierte.
Die Antwort ist vergleichsweise simpel: Norbert Hofer hat ein politisches Frauen-Problem.
Wie die Meinungsforscher des SORA-Instituts erhoben haben, hätte er die Wahl klar verloren, hätten nur die Frauen abgestimmt: 60:40 lautet das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl bei den Frauen - und zwar zugunsten von Alexander Van der Bellen. Bei den Unter-29- jährigen Frauen schaffte der frühere Grünen-Chef sogar 67 Prozent Zustimmung.
Ob Hofer den 40:60Rückstand am Sonntag wird schmälern können, ist offen. Aber wenn er bei den Frauen zulegt, steigen seine Siegchancen bedeutend.
Mit Facebook allein wird es ihm eher nicht gelingen. Während Hofer auf seiner Facebook-Seite spielerisch 300.000 Fans erreicht, zählt die Online-Initiative "Frauen für Norbert Hofer" nicht einmal 500 Fans. Da ist also noch Luft nach oben.