Neuer RBI-Chef nimmt nach Fusion Kurs auf Dividende
Ab Ende März ist Johann Strobl neuer Boss der dann fusionierten RBI/RZB. Der Name RBI bleibt, die RZB verschwindet.
Neuer Chef, neue Struktur, alter Name: Wenn die Raiffeisen Bank International (RBI) Ende des ersten Quartals 2017 endgültig mit der Raiffeisen Zentralbank (RZB) verschmolzen ist, wird der jetzige RBI-Risikovorstand Johann Strobl den Chefposten des neuen Raiffeisen-Instituts, das weiterhin Raiffeisen Bank International heißen wird, übernehmen.
Der 57-Jährige werde sowohl von den Mehrheitsaktionären der RBI (Raiffeisenlandesbanken) als auch vom Kapitalmarkt geschätzt. „Diese Mischung ist gar nicht so einfach“, sagte RZBChef Walter Rothensteiner bei der Vorstellung des künftigen Chefs. Rothensteiner selbst will noch bis Mitte 2017 im Aufsichtsrat der fusionierten Bank bleiben und dann an Raiffeisenlandesbank NÖWien-Aufsichtsrat Erwin Ha- meseder übergeben. „Ich bin dann 64, dann falle ich in die Kategorie fossil“, scherzte der RZB-Chef. Er bleibe der Bank aber als Konsulent erhalten. Der Beratervertrag mit Ex-RBI-Boss Herbert Stepic ende 2017. RZB-Vorstand Johannes Schuster werde in die Chefetage einer „nahe gelegenen RBI-OstTochter“wechseln, sein Vorstandskollege Michael Höllerer werde als Generalbevollmächtigter für Digitalisierung und Regulatorik zuständig sein.
Kapital gestärkt
Strobl übernimmt im nächsten Jahr eine Bank, die wohl das Ärgste hinter sich hat. Der Rückzug aus Asien und aus den USA sowie der Verkauf der Slowenien-Tochter ist so gut wie abgeschlossen. Auch die Bank in Polen sollte dann verkauft sein. Die Fusion von RBI und RZB stärkt das Eigenkapital um 0,4 Prozentpunkte. „Wir haben die geplante Eigenkapitalquote von zwölf Prozent sogar schon erreicht“, sagt der Chef in spe.
Er will das Institut nach den Jahren des Wandels wieder auf Wachstum trimmen – vor allem in Rumänien, der Slowakei und in Tschechien. Und er will Dividenden zahlen. „Natürlich werden wir so bald wie möglich Dividenden zahlen“, sagte er. Die Aktionäre haben seit 2014 keine Ausschüttung mehr erhalten. Voreilige Aktionen werde es aber nicht geben. 2016 schreibe das Institut zwar einen Gewinn, dieser soll aber zum Kapitalauf bau verwendet werden, erklärte Rothensteiner. Auch das steigere den Wert der Bank und sei im Sinne der Aktionäre.
Das Austauschverhältnis von RZB- in RBI-Aktien sollen die Aktionäre bis 23. Dezember erfahren. Noch würden die Berechnungen durch Gutachter geprüft, sagte Rothensteiner. Die Fusion soll am 24. Jänner in einer außerordentlichen Hauptversammlung beschlossen werden. Ob dann eine weitere Fusion – mit der RLB NÖ-Wien – kommt, wollte Rothensteiner nicht sagen.