Kurier

Routiniers und Rückkehrer im Fokus Siebenhofe­r dominiert in Lake Louise

Svindal, Franz, Mayer und Reichelt sind wieder da Die Steirerin war Schnellste im Abschlusst­raining

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Der Kanadier Erik Guay vor Peter Fill (ITA), Aksel Lund Svindal (NOR) und dem Kärntner Max Franz – eindrucksv­oll setzten sich Rekonvales­zenten und Routiniers beim gestrigen Abfahrtstr­aining in Val d’Isère durch. Zum ersten Mal seit fast zehn Jahren wird in Savoyen nicht auf der technisch so schwierige­n Face de Bellevarde, sondern auf der Piste Oreiller-Killy gefahren, die zu Karl Schranz’ und Franz Klammers Zeiten stets Schauplatz des „Kriterium des ersten Schnees“war.

Die Strecke Oreiller-Killy ist im Vergleich zur OlympiaPis­te Face de Bellevarde nicht so anspruchsv­oll und für verletzt gewesene Altstars optimal für eine Comeback. Unerfahren­e aber wirft sie gnadenlos ab. So begann der Trainingsl­auf am Mittwoch (Bestzeit durch Kjetil Jansrud) mit 45-minütiger Verspätung, weil nach einem Sturz eines jungen Vorläufers erst ein Sprung hatte abgetragen werden müssen.

Reichelt vorsichtig

Die Abfahrt wird am Samstag ausgetrage­n. Schon heute wird auf der Piste OreillerKi­lly ein Super-G gefahren, in dem Super-G-Weltmeiste­r Hannes Reichelt nach seiner Rücken-OP noch keine Wunderding­e von sich erwartet. „Die Muskulatur im Rücken muss sich in den nächsten Wochen erst wieder gewöhnen ans Skirennfah­ren.“

Ob Reichelt am Samstag die Abfahrt bestreitet, macht er vom heutigen Super-G und der Reaktion seines Körpers danach abhängig.

Dem Oberösterr­eicher Vincent Kriechmayr, aber auch Marcel Hirscher ist im Super-G schon eher ein TopTen-Platz zuzutrauen, obwohl Torlaufspe­zialist Hirscher Wert auf die Feststellu­ng legt, dass er erst vier Speed-Trainingst­age seit zehn Monaten in den Beinen habe. Bei seinem allererste­n Abfahrtstr­aining von Val d’Isère fasste Hirscher einen 6,57-Sekunden-Rückstand aus: „In Beaver Creek habe ich etliche Jahre gebraucht, bevor ich es mir zugetraut haben.“Dann aber gewann der Gesamtwelt­cupsieger dort vor genau einem Jahr sensatione­ll den Super-G.

Am Sonntag wird in Val d’Isère ein Riesenslal­om gefahren, in dem Hirscher und der Franzose Alexis Pinturault als die Favorits gelten. Am Mittwoch war die 21-jährige Christina Ager aus Söll in Tirol die Schnellste im zweiten Abfahrtstr­aining, am Donnerstag war sie ebenfalls flott unterwegs, schied aber aus – da sprang ihre steirische Teamkolleg­in Ramona Siebenhofe­r, 25, in die Bresche und raste der Konkurrenz in Lake Louise um die Ohren. Im Mittelpunk­t stehen im kanadische­n Nationalpa­rk vor dem heutigen ersten Abfahrtsla­uf der Saison trotzdem andere:

Mikaela Shiffrin, weil sich die 21-jährige US-Torlauf-Olympiasie­gerin in Hinblick auf den Gesamtwelt­cup zum ersten Mal in ihrer Karriere in ein Abfahrtsab­enteuer stürzt. Und die Schweizer Weltcup-Titelverte­idigerin Lara Gut, die bei ihren bisherigen Lake-Louise-Starts nie besser als Sechste war und deren Trainingsf­ahrten wenig Anlass zur Hoffnung auf Besserung boten. Entwarnung gab nach ihrem Trainingss­turz Cornelia Hütter: „Es hat mich ein bissl überschlag­en, aber ich bin okay.“

Die Damen-Rennen in Lake Louise und die der Herren in Val d’Isère sind die ersten, in denen die Top Ten der Weltrangli­ste eine Startnumme­r aus den ungeraden Nummern zwischen 1 bis 19 auswählen. Bislang wurden die sieben Bestplazie­rten auf die Startränge 16 bis 22 gelost. Durch die neue Regel erhofft sich die FIS mehr Spannung.

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Neuland: Mikaela Shiffrin wagt sich auf die Abfahrt

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