„Russen hole ich sicher keinen mehr“
Dopingfall. Hypo-Tirol-Angreifer Stanislaw Maslijew wurde positiv getestet und fristlos entlassen
Kaum war die negative Nachricht vom positiven Dopingtest da, da wurden beim Hypo Tirol Volleyballteam auch schon eifrig alle Spuren verwischt. Nichts sollte beim Meister mehr an Stanislaw Maslijew erinnern, der am 11. November den Dopingjägern ins Netz gegangen war. So schnell konnte man gar nicht klicken, da war der Name des Russen auf der Vereinshomepage auch schon gelöscht.
Maslijew war nach dem Europacup-Match gegen Hapoel Mate Asher (ISR) positiv auf Stanozolol getestet worden, ein anaboles Steroid aus den Urzeiten des Dopings, über das auch schon Sprinter Ben Johnson gestolpert war. „Wer das nimmt, der muss im Kopf verwirrt sein“, wunderte sich Verbandschef Peter Kleinmann über den ersten Dopingfall in der österreichischen Volleyball-Geschichte. „Russen scheinen zum Doping offenbar einen anderen Zugang zu haben.“
Dabei hatten die Innsbrucker große Hoffnungen in Maslijew gesetzt. Erstmals in der Vereinsgeschichte konnte ein Volleyballer aus dem Land des Rekordweltmeisters verpflichtet werden. „ Ich hätte mir das gerne erspart“, sagt Tirol-Manager Hannes Kronthaler.
Die Innsbrucker zogen sofort die Konsequenzen. Der Vertrag mit Maslijew wurde aufgelöst, das letzte Gehalt einbezogen.„Er hat auf eigenen Faust gehandelt. Wer nimmt heute schon noch Stanozolol? In Italien wird das Mittel Schweinen verabreicht“, sagt Kronthaler.
Während Maslijew nun eine Sperre droht, hat Hypo Tirol keine Konsequenzen zu befürchten: Die beiden Siege im Europacup gegen Hapoel Mate Asher werden nicht annulliert, einer Teilnahme am CEV-Cup steht damit nichts im Wege. „Was wir halt brauchen, ist ein neuer Spieler. Aber Russen hole ich sicher keinen mehr“, meint Hannes Kronthaler.