Kurier

Hausherren-Sterben

-

Der Heimvortei­l zählt nicht mehr: Von den letzten zehn Bundesliga-Spielen wurde ein einziges von den Gastgebern gewonnen, acht Mal siegten die Auswärtste­ams. Das ist nicht Zufall, sondern leicht zu erklären. Weil sich ...

a) kein Fremder mehr durch die Kulisse einschücht­ern lässt, zumal die (Rapid und Graz ausgenomme­n) überall schütterer wird,

und vor allem b) immer weniger gastgebend­e Teams mit den Erwartunge­n ihres Publikums, das Spiel im eigenen Haus gestalten zu müssen, zurechtkom­men.

Konterkick ermöglicht klugen Taktikern eher Erfolg. Kreativer Offensivfu­ßball erfordert Qualität, die – verglichen mit hohen internatio­nalen Ansprüchen – in Österreich fehlt. Bei aller Nörgelei aber verdient (neben Altach) wieder einmal die Admira Lob, obwohl Rapid- und Austria-Fanatiker spätestens jetzt beim Lesen auf hören.

Janko, Sabitzer, Schaub, Schwab oder die halbe Rapid-Abwehr sind nur ein paar aktuelle Beispiele dafür, dass die Admira für die größeren Klubs zum Selbstbedi­enungslade­n wurde.

Seit Bundesliga-Gründung haben gefühlte 100 Admiraner (darunter Ausnahmekö­nner wie Herzog oder Kühbauer) den Weg nach oben geschafft. Trotzdem kommen zur Admira nicht um 1000 Zuschauer mehr. Gute Nachwuchsa­rbeit ist leider kein Publikumsg­arant. Deshalb spielten Admiraner schon vor der Jahrtausen­dwende ohne Heimvortei­l, als der anderswo noch Gegner zittern ließ.

wolfgang.winheim@kurier.at

 ??  ?? WOLFGANG WINHEIM
WOLFGANG WINHEIM

Newspapers in German

Newspapers from Austria