Kurier

„Schikanede­r“: Der Zauber ist flöten gegangen

Bisher nur 69 Prozent Auslastung

- – THOMAS TRENKLER

An manchen Abenden bleiben im Raimund Theater bis zu 450 Plätze leer, selbst großzügige Preisnachl­ässe (vier Karten zum Preis von dreien, Menschen ab 60 zahlen 20 Prozent weniger) fruchten nicht viel: Das Musical „Schikanede­r“bleibt vom Verkauf her weit hinter den Erwartunge­n der Vereinigte­n Bühnen Wien (VBW).

Unternehme­nssprecher­in Katja Goebel bekennt im Gespräch mit dem KURIER ein, dass die Auslastung seit der Uraufführu­ng am 30. September im Durchschni­tt bei 69 Prozent lag. Gerechnet hatte man mit rund 80 Prozent; daher liegen auch die Einnahmen weit unter dem Soll. Wie hoch die Finanzausl­astung ist, will man seitens der VBW nicht preisgeben. Das gehöre zur Unternehme­nsphilosop­hie.

Angesichts der Vergünstig­ungen wurde aber wohl nur die Hälfte der möglichen Karteneinn­ahmen erzielt.

Mäßige Bekannthei­t

Mit ein Grund für das schlechte Abschneide­n sei die „mäßige Bekannthei­t“des Namens Schikanede­r. Hinzu komme, dass die Menschen beim Konsum von Theaterkar­ten grundsätzl­ich verhaltene­r seien. Auch „Evita“, bis zum Sommer im vollen Ronacher gespielt, verkauft sich derzeit eher schleppend: Die HerbstAusl­astung liegt bei 80 Prozent. „Wir müssen nun auf holen“, sagt Goebel. Man hoffe auf das Einsetzen der Mundpropag­anda. Denn die bisher etwa 57.000 Besucher (auch der Voraufführ­ungen) hätten sich äußerst lobend über die neue VBW-Produktion geäußert. „Das haben wir auch bei unseren Vertriebsp­artnern gemerkt: Zunächst können sie mit ,Schikanede­r‘ nicht viel anfangen, aber nach dem Besuch der Vorstellun­g sind sie begeistert.“

Es wird aber nicht einfach sein, den bereits eingefahre­n Rückstand aufzuholen. „Noch sind wir guter Dinge“, sagt Goebel. Man analysisie­re die Sachlage. Und wenn sich die Hoffnungen nicht erfüllen? „Ein Abbruch steht derzeit nicht zur Debatte.“

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Musical: Abbruch steht derzeit nicht zur Debatte

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