Glückloser Hollande gibt auf und wird 2017 nicht kandidieren
Präsidentschaftswahl. Der politisch angeschlagene französische Präsident François Hollande tritt nicht für eine zweite Amtszeit an. Er sei sich der Risiken bewusst, die eine erneute Kandidatur bergen würde, so Hollande, der auch im eigenen Lager in Bedrängnis ist. „Ich kann keine Zersplitterung der Linken akzeptieren.“
Die Entscheidung des 62Jährigen war mit Spannung erwartet worden. Seine Sozialisten wollen ihren Kandidaten in einer Vorwahl im Jänner küren. Die Franzosen wählen ihren Präsidenten voraussichtlich in zwei Wahlgängen am 23. April und am 7. Mai kommenden Jahres.
Hollande konnte sich wenig Hoffnung auf eine zweite Amtszeit machen: Seine Umfragewerte sind wegen der schwächelnden Wirtschaft und hohen Arbeitslosigkeit im Keller, auch im eigenen Lager stand er nach Konflikten über Wirtschaftsreformen und Äußerungen in einem Enthüllungsbuch unter Druck.
Die Kür von Ex-Premier François Fillon zum Präsidentschaftsanwärter der oppositionellen Konservativen am vergangenen Sonntag hatte die Situation für Hollande zugespitzt. Während sich die bürgerliche Rechte hinter Fillon aufstellte und der rechtsextreme Front National seine Chefin Marine Le Pen stützt, präsentiert sich die Linke zersplittert.
Bei Hollandes Sozialisten gilt als sicher, dass Premier Manuel Valls sich für Hollandes Nachfolge bewerben wird. Der zum linken Flügel gehörende Ex-Minister Arnaud Montebourg, Gegner Hollandes und Valls, hat bereits seine Kandidatur für die Vorwahl der Sozialisten angekündigt.