Ministerium will rasch Taten sehen
Lange Wartezeiten bei MRT- und CT-Untersuchungen
Zahlen oder Schmerzen wochenlang ertragen? Wie sehr das Thema „Wartezeiten bei MRT- und CT-Untersuchungen“bewegt, haben zahllose Leser-Reaktionen nach einem KURIER-Bericht gezeigt. Patienten bekommen oft erst nach acht bis zehn Wochen einen Termin in einem Röntgeninstitut mit Kassenvertrag; jedoch die gleiche medizinische Leistung nach wenigen Tagen in einer ausgelagerten Ordination, wenn sie die Untersuchungs kosten ( je nach Region und Institut von 170 bis 495 Euro) als Privatpatienten selber begleichen. Das Gesundheitsministerium verlangt jetzt „substanzielle Verbesserungen“.
Genauso wie vielen anderen ist es Brigitte Eichinger er- gangen, die aufgrund von Kieferschmerzen eine Überweisung zu einem CT-Spezialisten bekam. Erst im März 2017 käme sie in einem Röntgeninstitut mit Kassenvertrag an die Reihe. Um 220 Euro – auf eigene Kosten – wäre schon ein Termin innerhalb einer Woche in einer privaten, ausgelagerten Praxis frei. „Es ist mehr als deutlich zu erkennen, dass Privatzahler bevorzugt behandelt werden“, ist Eichinger empört.
Eindruck
Wer sich mit dem Vertragskonstrukt zwischen Hauptverband der Sozialversicherungsträger und den Röntgeninstituten näher beschäftigt, bekommt davon folgenden Eindruck: Die Institute akzeptieren einen niedrigen Kassentarif von 150 Euro pro Untersuchung und eine jährliche Honorar-Obergrenze, weil sie aufgrund des steigenden Bedarfs bei den Privatpatienten dazuverdienen. Im Gegenzug brauchen die Krankenkassen keine Zusatzausgaben fürchten, weil alle Privatpatienten – auf Basis des Paragrafen 131 ASVG – unterschreiben, dass sie keine Kosten zurückerstattet bekommen. Patientenanwalt Gerald Bachinger kritisiert „das bürokratische Problem“.
Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) verlangt rasch Verbesserungen. Sonst müsse über eine gesetzliche Regelung nachgedacht werden, heißt es aus ihrem Büro.