Ein Feinspitz für Kulinarik und Komik
Weihnachten ist für Heinz Marecek „Fest des Lachens“– und das „Alte Beisl“der ideale Ort zum Laben
Chef suchte, dessen Küche er sieben Jahre zuvor mitaufgebaut hatte. Er zögerte keine Sekunde. Und seine feine Kochkunst wurden von den treuen Stammgästen im „Alten Beisl“mit Begeisterung aufgenommen. Dort kocht er von Dienstag bis Samstag gehobene und dennoch Wiener Küche – von der Schinkenkipferlsuppe bis zum gerösteten Nierndl.
Heinz Marecek entscheidet sich an diesem Abend für die glasierte Gänseleber mit karamellisierter Brioche und Kürbis-Chili-Chutney. Dazu darf es ein Glas akkurat gekühlter Weißwein sein.
Feuchtfröhliches Fest
Um einiges flüssiger – nämlich mit drei Flaschen Wermut, einer Flasche Scotch, zwei Flaschen Bourbon und einer Flasche Steinhäger – geht es bei Familie Besenrieder in der Kurzgeschichte „Der Weihnachtsdackel“zu. Aber was bleibt einem anderes übrig, wenn ein wildgewordener Dackel den Weg zum Weihnachtsbraten blockiert?
Als Marecek die Geschichte von Herbert Rosendorfer entdeckte, fand er sie so komisch, dass er beschloss, daraus ein abendfüllendes Programm zu machen und einmal jene Geschichten in den Fokus zu stellen, in denen Weihnachten ein wenig aus dem Ruder läuft. „Weihnachtsfeste, wie sie viele von uns erleben“, sagt Marecek, während die Kellnerin die Gänseleber serviert. Schließlich sei Weihnachten ein Fest der Freude – und wo Freude ist, soll gelacht werden. Der Alltag verursache genug Wunden. Deshalb gehöre jede Chance zum Lachen genützt.
Jede Gelegenheit genützt hat Heinz Marecek als Volksschulkind, um mit seinen Großeltern ins Theater zu gehen. „Jedes Mal bin ich nass geschwitzt vor Aufregung aus dem Theater gegangen und wusste, möchte ich machen.“Im Alter von sieben Jahren bekam er dann tatsächlich die Möglichkeit, im Schultheater Conferencier zu sein. „ Das hat mich so irreversibel geprägt, dass ich nie mehr überlegt habe, etwas anderes zu tun.“Seine Eltern haben die Botschaft mit unglaublicher Gelassenheit empfangen. „Na, am besten gehst ins Reinhardt-Semi- nar“, haben sie gemeint (was er tat). Nur sein kleiner Bruder meinte: „Muss man da nicht eigentlich schöner sein?“
Marecek muss herzhaft lachen, als er das erzählt. Währenddessen bringt die Kellnerin die unverzichtbare Nachspeise: hausgemachte Powidltascherln mit Waldviertler Mohn und Butter. „Himmlisch“, sagt Marecek nach dem ersten Bissen. „Also wenn das keine Reise nach Favoriten wert ist.“