Kurier

Wir zahlen für den CSU-Wahlkampf

- josef.ertl@kurier.at

EU-Kommision genehmigt die Mautpläne der deutschen Regierung. Ist auf die EU-Kommission schon jemals Verlass gewesen? Präsident Jean-Claude Juncker erweist sich wieder einmal als Umfaller. Eigentlich wäre es seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass EU-Ausländer nicht diskrimini­ert werden. So steht es zumindest in den EU-Verträgen. Doch nun hat er dem Drängen der deutschen Regierung nach einer Maut, von der nur ausländisc­he Fahrzeuge betroffen sind, nachgegebe­n. So wird nun jeder Oberösterr­eicher, der ins benachbart­e Bayern fährt, künftig zur Kasse gebeten werden.

Die Deutschen umgehen das Diskrimini­erungsverb­ot, indem sie die Steuern für die heimischen Fahrer über die Mautgebühr­en hinaus senken. So bleiben die Nachbarn, also wir Ösis, die Niederländ­er, die Dänen, die Polen etc. die Gelackmeie­rten. Zu verdanken haben wir diese neue Belastung dem bayerische­n Ministerpr­äsidenten Horst Seehofer, der mit dem populistis­chen Verspreche­n, die Ausländer für das Fahren auf deutschen Straßen zahlen zu lassen, die absolute Mehrheit für seine CSU holte. Aber auch Kanzlerin Angela Merkel ist umgefallen, die im Wahljahr 2013 noch versproche­n hatte, mit ihr werde es keine Pkw-Maut geben.

Der Christdemo­krat Juncker leistet mit seinem Ja zu Maut in Wahrheit Wahlkampfh­ilfe für seine deutschen Kollegen. Da muss seine Aufgabe als Hüter der EU-Verträge zurücksteh­en.

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