Frauen als Opfer von Gewalt: 1348 Betretungsverbote
Linz. Ein lautstarkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen die SPÖ Frauen im Rahmen der internationalen Kampagne 16 Tage gegen Ge
walt von 25. November bis 10. Dezember. In Linz machten die Frauen bei einer Aktion vor dem Parteihaus an der Linzer Landstraße mit einem Pfeif konzert klar: Über Gewalt darf nicht geschwiegen werden. Unter dem Motto Mit Sicherheit in Ihrer Nähe wurden rote Pfeiferl n („Pfeif auf Gewalt“) und Karten mit wichtigen bundesweiten und regionalen Anlaufstellen verteilt.
Frauen scheuen sich oft, Hilfe zu rufen, wenn sie von Gewalt betroffen sind – speziell dann, wenn der Täter aus dem nahen Umfeld kommt. „Wir wollen die Hilfseinrichtungen in Österreich besser bekannt machen und Frauen ermutigen, den Weg aus dieser belastenden Situation zu finden“, sagt Frauenvorsitzende Sabine Promberger. So ist neben der Polizei (Notruf: 133) auch die Frauenhelpline 0800 222 555 rund um die Uhr erreichbar. Gewaltschutzzentren und Frauenhäuser bieten darüber hinaus Schutz.
Mit der Novelle des Sicherheitspolizeigesetzes wurde der Gewaltschutz ausgebaut. Ein Betretungsverbot kann nun auch über Schulen, Kindergärten etc. erlassen werden, wenn kein Betretungsverbot über die Wohnung erlassen wurde. In Oberösterreich wurden im vergangenen Jahr 1348 Betretungsverbote ausgesprochen. Von den insgesamt öserreichweit 17.621 Opfern familiärer Gewalt, die von Gewaltschutzzentren betreut wurden, waren 85,5 Prozent Frauen und Mädchen. Sexuelle Belästigung gilt nun auch als Strafdelikt.