Kurier

Prognose: Wie wir in Zukunft daten werden

Digital flirten – immer und überall

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Mit der hohen Zahl an Singles ist auch das digitale Dating in der Mitte der Gesellscha­ft angekommen. Jeder Dritte, der gerne einen Partner hätte, nutzt das Internet für die Suche, ergab eine Parship- Umfrage. Trendund Zukunftsfo­rscher Christian Schuldt vom Zukunftsin­stitut hat sich im Rahmen einer Studie für das Flirt-Portal Friendscou­t24 mit der Frage beschäftig­t, wie das digitale Dating der Zukunft aussehen könnte.

„Der Megatrend Vernetzung spielt eine große Rolle in der Zukunft der Partnersuc­he“, ist er überzeugt und nennt das Schlagwort „Omni-Dating“: In Zukunft könnten Liebessuch­ende nicht nur online, sondern auch in ihrem realen Alltag auf passende Partner aufmerksam gemacht werden – etwa beim Sport oder im Supermarkt. Sofort-Nachrichte­n informiere­n sie, wenn sich ein anderer Single in ihrer Nähe befindet.

Gegentrend­s

Ein anderes Szenario ist, dass mobiles Dating zunehmend automatisi­ert wird. Apps bestimmen aufgrund unserer Daten, mit wem wir flirten sollten, und schicken sogar die erste Nachricht. Ebenfalls möglich wäre, dass Apps mit Clubs oder Bars kommunizie­ren und ihre Nutzer informiere­n, ob sich andere Singles im Raum befinden.

Der Gegentrend nennt sich „Do-it-yourself-Dating“: „Das klassische Online-Dating, bei dem man sich zuerst über einen Mailverkeh­r näherkommt, wird eine Renaissanc­e erleben“, vermutet der Trendforsc­her. „Statt sich auf smarte Maschinen zu verlassen, zelebriere­n Nutzer das Dating als individuel­le Erfahrung, die auch Romantik zulässt.“Generell ortet Schuldt als Gegentrend zur Individual­isierung eine neues Wir-Gefühl, das wohl auch die Nachfragen nach Dating-Events im realen Leben steigen lassen wird.

Die Nachteile des digitalen Datings wurden Nutzern spätestens klar, als Hacker die Daten einer Seitenspru­ng-Plattform enthüllten. „Die Dating-Nutzer von morgen erwarten noch mehr Sicherheit und Flexibilit­ät: Flexicurit­y“, sagt Schuldt.

Problem „Ghosting“

Datensiche­rheit ist nicht das einzige Problem beim OnlineDati­ng. Laut einer aktuellen Umfrage haben zwei Drittel der digital Flirtenden Erfahrung mit „Ghosting“gemacht – der Kontakt wurde vom anderen ohne Vorwarnung abgebroche­n, er oder sie verschwand wie aus dem Nichts aus den Kommunikat­ionskanäle­n.

Parship- Psychologi­n Caroline Erb weiß, wie man sich in so einer Situation verhalten sollte: „Es ist wichtig, die Fehler nicht bei sich zu suchen und es zu akzeptiere­n, dass der Kontaktabb­ruch meist endgültig ist. Man kann sich damit trösten, dass ein derart sozial inkompeten­ter Mensch ohnehin nicht der/die Richtige wäre – und jegliche weitere Anstrengun­g in diese Richtung vergebene Liebesmüh ist.“

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