Szenen einer Wahlkampf-Ehe
Nach 354 Tagen und etlichen Pannen geht es heute im Rennen um die Hofburg über die Zielgerade. Der KURIER hat die besten Sager eines Wahlkampfes ausgesucht, der in die Geschichte eingehen wird.
„Das ist das Mieseste, das ich seit Langem gehört habe.“Alexander Van der Bellen über den Vorwurf, er habe quasi für den DDR-Geheimdienst spioniert
„Die Hofburg ist nicht blau, sie ist rot-weiß-rot.“Der Ex-Grünen-Chef warnt davor, den FPÖ-Kandidaten in der Hofburg einziehen zu lassen
„Wir sind zwei Hälften, die Österreich ausmachen. Und gemeinsam ergeben wir dieses schöne Österreich.“Bei seiner Antrittsrede als (kurzzeitiger) Bundespräsident wollte Van der Bellen Gräben zuschütten
„Ja Kruzitürken, wenn mir nichts anderes übrig bleibt.“Etliche Male gefragt, antwortet VdB fluchend darauf, ob er einen FPÖ-Kanzler angeloben würde
„Wollen wir ein Österreich, das von Verschwörungen bedroht ist, in dem Ängste überwiegen? So eine Art Alpen-Mordor?“Van der Bellen nimmt zum Auftakt des Intensiv-Wahlkampfes Anleihen bei „Herr der Ringe“
„Ich bin, darunter habe ich von Kindheit an gelitten, kurzsichtig.“Nach Krankheitsgerüchten offenbart der 72-Jährige sein schlimmstes Leiden
„Ursula Stenzel hat meinen Vater mehrmals als Nazi-affin bezeichnet. Er ist seit 50 Jahren tot, kann sich nicht mehr wehren.“Van der Bellen ist zutiefst empört über die Nazikeule, die die FPÖ im Wahlkampffinale auspackt
„Sie werden sich noch wundern, was alles gehen wird.“Norbert Hofer im ORF im April. Ein Ausspruch, den er später als seinen „größten Fehler“bezeichnet
„Bei den Wahlkarten wird immer ein bisserl eigenartig ausgezählt.“Hofer am Abend des 22. Mai – noch bevor publik wurde, dass es tatsächlich Fehler gab
„Wenn die Regierung wiederholt Gesetze bricht und diesem Land schadet, werde ich sie entlassen.“Eine Drohung, die Hofer etwa bei der Flüchtlingskrise im Sommer 2015 wahrgemacht hätte
„Wir brauchen keinen faschistischen grünen Diktator.“Der FPÖ-Kandidat im April über seinen Kontrahenten, Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen
„Es kommen nicht nur nette Menschen. Es sind auch welche dabei, die bereit sind, einem den Kopf abzuschneiden.“Hofer – öfter als „das freundliche Gesicht der FPÖ“tituliert – warnt vor unfreundlichen Flüchtlingen
„Wäre unehrenhaft, EU in einer schwierigen Zeit alleine zu lassen.“Das mit dem Öxit hat sich Hofer wieder anders überlegt, sein Gegner nimmt ihm das nicht ab
„Hören Sie auf, auf diese Art und Weise Mitleid erregen zu wollen, es geht mir genauso.“Hofer am Donnerstag im ORF-Duell über Hasspostings, denen auch er ausgesetzt ist