Kopfarbeit vor den nächsten Rennen
Die Österreicher hoffen auf Besserung in Gröden
Svindal, Svindal, Svindal hieß es vor einem Jahr nach den ersten drei Speedbewerben der Saison; Jansrud, Jansrud heißt es heuer nach den ersten beiden: Die Norweger machen ihrem Ruf als Schnellstarter wieder alle Ehre. Der Konkurrenz bleibt das Ziehen von Hüten, doch ganz geheuer ist es Kjetil Jansrud auch wieder nicht. „Ich glaube, ich hatte heute nicht mehr viele Reserven“, sagte der 31-Jährige am Samstag nach seinem Sieg in der Abfahrt von Val d’Isère ins Mikrofon des Schweizer Fernsehens, „ich bin noch nicht volles Risiko gegangen“, gab er beim ORF zu Protokoll.
Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen, wie so oft – auch, was die wenig erfreulichen Resultate der österreichischen Speed-Herren angeht. Tatsache ist: Topergebnisse wie der 17. Platz in der Abfahrt am Samstag durch Rückkehrer Matthias Mayer nach seinen Wirbelbrüchen und der zehnte im Super-G am Freitag durch Rückkehrer Max Franz nach Kapseleinriss im Knie und Riss der vorderen Syndesmose im Sprunggelenk als Topergebnis sind nicht das, was sich Athleten, Betreuer und Anhang des personell und finanziell so großen Teams vorstellen.
Besserung könnte in Sicht sein: Weil die nächsten schnellen Bewerbe erst in der kommenden Woche in Gröden stattfinden und bis dahin Zeit für Analysen und Training bleibt. Ein Manko nennt Matthias Mayer: „Die Norweger geben wieder Gas am Anfang der Saison, so wie schon in den letzten drei Jahren. Wir haben einfach zu wenig Gas gegeben im Vergleich zu denen, die auf dem Podest stehen.“Und einen möglichen Lösungsansatz glaubt Max Franz zu kennen: „Wir haben cool trainiert, aber es funktioniert einfach im Rennen nicht. In Gröden war ich 2015 nach den Trainings ein bissl ratlos – und habe dann gesehen, dass man doch ein bissl etwas herausholen kann.“Dazu wird es freilich auch einiger Kopfarbeit bedürfen, denn der Druck auf die Mannschaft ist am Wochenende nicht kleiner geworden.