Mit Geisterautos gegen Diebe
Leere Einsatzfahrzeuge werden im Advent an neuralgischen Punkten platziert
Mit einer einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahme geht die Wiener Polizei im Advent gegen potenzielle Taschen-, Laden- und/oder Trickdiebe vor. Die Exekutive platziert Einsatzfahrzeuge an neuralgischen Punkten. Und zwar auf Einkaufsstraßen sowie in der Nähe von Advent- und Weihnachtsmärkten. Auch vor U-Bahnstationen, vor allem in der City, wurden in den vergangenen Tagen verstärkt Polizeiautos – gut sichtbar – abgestellt.
Präsenz zeigen
Polizeisprecher Thomas Keiblinger erklärt die Strategie: „Die Fahrzeuge zeigen Präsenz, und sie schrecken daher vor geplanten Straftaten ab. Jeder Täter weiß, selbst wenn kein Beamter im Fahrzeug sitzt, dass die Kollegen sicher in unmittelbarer Nähe sind.“Weiters können die Autos – bei einer Verfolgung – schneller bestiegen werden und Fluchtwege somit abgesperrt werden.
Die Schwerpunktaktion soll der Bevölkerung zusätzlich zeigen, dass die Exekutive vor Ort ist und dass Uniformierte durch die Einkaufsstraßen patrouillieren. Die silber/rot/blauen Einsatz- fahrzeuge werden auch mehrfach umgestellt. Mutmaßliche Kriminelle sollen den Eindruck erhalten, dass Dutzende Polizeiautos im aktuellen Tageseinsatz stehen. Neben konventionellen Streifenwagen setzt die Landespolizeidirektion Wien nun auch Mannschaftsbusse ein. Die wichtigsten Standorte dabei sind Hotspots wie der Stephansplatz/Stock-im-Eisen-Platz, die Wollzeile, der Graben, Schwedenplatz, Franz-Josefs-Kai und etwa der Morzinplatz.
Mehr Zivilstreifen
Neben dieser GeisterautoTaktik verstärkte die Wiener Exekutive auch die Zivilstreifen. Denn neben den Beamten der Einsatzgruppe gegen Straßenkriminalität (EGS) schicken Wachzimmer-Kommandanten vermehrt Polizisten in Zivil unter das Shopping-Publikum auf die Einkaufsstraßen und Weihnachtsmärkte. Keiblinger dazu: „Wenn auf den PolizeiInspektionen Kapazitäten frei sind, dann wird in Zivilkleidung im Grätzl patrouilliert.“
Die Maßnahme mit den leeren Fahrzeugen dürfte jedenfalls zum Erfolg führen. Denn in der ersten Adventwoche sollen Taschen-, Trickund Ladendiebstahls-Delikte zurück gegangen sein. Auffällig: Die in den vergangenen Jahren hochaktiven Jugendbanden aus Rumänien und Bulgarien sind bis dato nicht auffällig geworden. Im Schlaf. Nach der am Donnerstag entdeckten Bluttat mit sechs Toten in Böheimkirchen (Bezirk St. PöltenLand) sind noch immer viele Fragen offen. Der Tatzeitpunkt stand ebenso nicht fest wie das Motiv. Ob man Letzteres überhaupt verifizieren werde können, „wissen wir nicht“, sagte Michaela Schnell, Leiterin der Staatsanwaltschaft St. Pölten, am Sonntag auf Anfrage.
Die Sprecherin bestätigte Medienberichte, dass die 35Jährige, die als mutmaßliche Täterin gilt, ihre Mutter, 59, den Bruder, 41, sowie ihre drei Kinder, ein Mädchen, 7, und zwei Buben, 9 und 10 Jahre alt „im Schlaf getötet“hatte, ehe sie sich selbst das Leben nahm. Eine Krebsdiagnose bei der 59-jährigen Mutter sei ein mögliches Motiv. Außerdem gab es einen vor Gericht gebrachten Streit mit dem Vater der Kinder um das Besuchsrecht.
Ein Ergebnis der von der Staatsanwaltschaft angeordneten und am Samstag durchgeführten Obduktion der Leichen lag am Sonntag weiterhin nicht vor. Es „mag sein“, dass die Autopsie abgeschlossen ist, der Gerichtsmediziner habe aber noch keinen Bericht übermittelt, sagte Schnell.