Wenn einmal kräftig am Rad der Geschichte gedreht wird
Nachtkritik. Wenn sich ein Dirigent vom Format eines Zubin Mehta etwas wünscht, dann bekommt er das auch meist. Im konkreten Fall: Eine Premiere von Giuseppe Verdis „Falstaff “im Haus am Ring und in einer Inszenierung, die ganz in der Shakespeare-Zeit angesiedelt ist.
David McVicar hat sie besorgt, dreht kräftig am Rad der Musiktheater-Geschichte und erntete für seine sich jeder Deutung (und auch jedem Mut) enthaltende Umsetzung immerhin keine Proteste. Zubin Mehta wurde für sein kundiges Dirigat ebenso gefeiert wie das Orchester. Bei den Sängern überzeugen vor allem Ambrogio Maestri in der Titelpartie, Ludovic Tézier als Ford und Marie-Nicole Lemieux als Mrs. Quickly. Eine Produktion, die niemanden wehtut. Nicht mehr, nicht weniger.–
José Carreras feiert 70. Geburtstag – und spielt Karten
Jubiläum. Der weltberühmte Tenor José Carreras feiert heute, Montag, seinen 70 Geburtstag – in Japan, wo er sich wegen eines Auftritts aufhält. Der große Sänger, der in den 1980ern eine Leukämieerkrankung überwand und seitdem engagiert Spenden für die Krebsforschung sammelt, ist nach wie vor auf den Bühnen der Welt gefragt. Dennoch will er sich künftig mehr gönnen, wie er der dpa verriet: „Kleine Urlaube mit den richtigen Leuten, mit Freunden. Karten spielen mit alten Klassenkameraden.“