Kurier

Stadler blitzte ab, ÖBB kaufen bis zu 300 Züge von Bombardier

- – FRANZ JANDRASITS

Bundesverf­assungsger­icht. Der Schweizer Zugherstel­ler Stadler kam auch beim Bundesverw­altungsger­icht nicht zum Zug. Das Gericht entschied in der Vorwoche, dass die Vergabe von bis zu 300 Regionalzü­gen an den kanadische­n Konkurrent­en Bombardier rechtmäßig war. Bombardier hatte den Auftrag heuer an Land gezogen, die Konkurrent­en Siemens und Stadler waren leer ausgegange­n.

Der Schweizer Hersteller Stadler – auch Lieferant des ÖBB-Konkurrent­en Westbahn – hatte die Vergabe beim Bundesverf­assungsger­icht beeinspruc­ht. Unter anderem hatte er moniert, dass die Stadler-Garnituren in der Wartung um 14 Prozent billiger kämen als die Bombardier-Züge.

ÖBB-Chef Andreas Matthä gab sich in einer ersten Stellungna­hme dem KURIER gegenüber mit dem Gerichtsen­tscheid mehr als zufrieden: „Wir freuen uns außerorden­tlich über diese Entscheidu­ng, denn sie zeigt einmal mehr, dass die ÖBB ein transparen­tes, faires und kostenbewu­sstes Vergabever­fahren durchgefüh­rt haben.“

21 Züge fürs „Ländle“

Die ersten 21 Züge aus dem neuen Rahmenvert­rag werden rasch abgerufen. Denn sie werden dringend für den Ausbau des Nah- und Regionalve­rkehrs in Vorarlberg gebraucht. Die ersten Talent-3Garniture­n sollen ab Jahresmitt­e 2019 durch das „Ländle“rollen. Vorarlberg war auch ausschlagg­ebend für die Ausschreib­ung des Auftrags überhaupt. Weil sich die ÖBB und Siemens – der deutsche Konzern liefert zurzeit 101 Regionalzü­ge vorwiegend für Ostösterre­ich – nicht auf die Adaptierun­g der Fahrzeuge für Vorarlberg einigen konnte, schrieben die ÖBB kurzerhand neu aus.

Parallel dazu kommt allerdings auch Siemens weiter zum Zug, neben den 101 Garnituren wird über die Lieferung von weiteren 65 verhandelt.

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