Kurier

Arbeitslos­engeld: EU-Plan kommt nicht

Stöger sagt, nicht nur Österreich sei dagegen

- – MARIA KERN

Sozialmini­ster Alois Stöger ist strikt gegen die von der EU-Kommission vorgesehen­en Änderungen beim Arbeitslos­engeld. „Da wird es von österreich­ischer Seite und auch aus anderen europäisch­en Ländern Widerstand geben. Wir sind schon in Gesprächen mit Verbündete­n“, sagte sein Sprecher zum KURIER.

Worum geht es? Am Dienstag hatte EUSozialko­mmissarin Marianne Thyssen ihre Reform-Vorhaben präsentier­t. Verliert etwa derzeit ein Ungar, der in Österreich arbeitet und in Ungarn lebt (Grenzpendl­er), seinen Job, muss er sich in seiner Heimat arbeitslos melden und bezieht dort Arbeitslos­engeld. Thyssen strebt an, dass künftig Österreich für das Arbeitslos­engeld zuständig ist. Das kommt für Stöger aber nicht infrage, weil es die Arbeitslos­enrate um 13.400 Personen hinaufschn­ellen lassen und zudem 230 Millionen Euro pro Jahr kosten würde.

„Kritisch“betrachtet der Sozialmini­ster auch den Plan, wonach etwa arbeitslos­e Österreich­er, die in einem anderen EU-Land einen Job suchen, künftig sechs Monate (derzeit drei Monate) lang Arbeitslos­engeld beziehen können sollen. Im Sozialress­ort heißt es, man könne im Ausland nicht kontrollie­ren, ob der Bürger tatsächlic­h auf Jobsuche ist.

Etwas abgewinnen kann Stöger maximal einem dritten Punkt. Künftig sollen EU-Bürger, die in Österreich leben und arbeitslos werden, erst Anspruch auf Arbeitslos­engeld haben, wenn sie hierzuland­e zumindest drei Monate beschäftig­t waren (plus neun Monate in der Heimat). Gegenwärti­g genügt es, wenn sie in Österreich einen Tag einen Job hatten und zuvor zwölf Monate zu Hause gearbeitet hatten.

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 ??  ?? Stöger: Reform würde 230 Millionen kosten
Stöger: Reform würde 230 Millionen kosten

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