Kurier

Auf heimischen Tellern landet immer mehr Billigware aus dem Ausland

Der Wert der importiert­en Lebensmitt­el ist deutlich höher als der Erlös der Exporte.

- VON ANDREAS ANZENBERGE­R

Der Trend geht in die falsche Richtung. Im Vergleich zu 2007 wurden um 50 Prozent mehr Lebensmitt­el aus dem Ausland in Österreich verkauft. Seit 2010 sind die Importe um 35 Prozent gestiegen. Das ist ein Ergebnis einer Studie der Gesellscha­ft für angewandte Wirtschaft­sforschung (GAW). Im Jahr 2015 betrug der Wert der im Ausland hergestell­ten und in Österreich verzehrten Lebensmitt­el immerhin rund neun Milliarden Euro.

Es geht dabei vor allem um Waren, bei denen der Preisdruck besonders groß ist. Für die österreich­ischen Bauern ist es schwer, da mitzuhalte­n. Das gilt für Schweinefl­eisch, Rindfleisc­h, Milch oder auch Getreide. Weil Russland kein Schweinefl­eisch aus der EU kauft, ist der Kilopreis deutlich gesunken. Im Sommer mussten die österreich­ischen Schweinezü­chter sogar unter dem Erzeugerpr­eis verkaufen.

Billig-Importe

Es gab deutlich mehr BilligImpo­rte aus anderen EU-Ländern. „Die Konsumente­n haben allerdings von den gesunkenen Erzeugerpr­eisen kaum profitiert“, verweist Bauernbund-Präsident Jakob Auer auf die Preisgesta­ltung. Mittlerwei­le haben die Erzeuger- Preise für Schweine wieder etwas angezogen.

Die angespannt­e Lage am Milchmarkt ist bekannt. Die großen Milchprodu­zenten in der EU versuchen nach wie vor, durch Exporte ihr Produkt abzusetzen. Wobei es natürlich auch um verarbeite­te Produkte wie Butter oder Käse geht.

Fluch des Erfolges

Beim Getreide hat der „Fluch des Erfolges“den Markt verändert, verweist Auer auf die Ernte-Erträge. Mehrere gute Ernten haben dazu geführt, dass weltweit die Lager voll sind.

Das alles hat natürlich Folgen für die Außenhande­lsBilanz. Der Wert der importiert­en Lebensmitt­el ist umetwa eine Milliarde Euro höher als der Wert der Exporte. Da sind die Ausfuhren der österreich­ischen EnergyDrin­ks der Marke Red Bull schon eingerechn­et. Ohne Red Bull beträgt das Defizit etwa zwei Milliarden Euro.

Wobei es nicht nur umden Einkauf der Lebensmitt­el im Einzelhand­el geht. Dort gibt es das AMA-Gütesiegel für kontrollie­rte Herkunft aus Österreich. Ein beträchtli­cher Teil der Billig-Importe

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