Kurier

Polizei-Gewerkscha­fter drohte nach Alko-Unfall seinen Kollegen

Personalve­rtreter wurde verurteilt und zahlte 10.000 Euro an Strafgelde­rn.

- VON PATRICK WAMMERL

Eine hochnotpei­nliche Affäre kommt einen Personalve­rtreter der Wiener Polizei ziemlich teuer zu stehen. Der Christ-Gewerkscha­fter hatte im alkoholisi­erten Zustand nicht nur ein Auto gerammt und dann Fahrerfluc­ht begangen. Er hat danach auch noch versucht, die einschreit­enden Kollegen so unter Druck zu setzen, dass sie ihn ungeschore­n lassen. Die Beamten ließen sich jedoch zu keinem Amtsmissbr­auch hinreißen. Nach seiner Verurteilu­ng zu 5000 Euro und fünf Monaten bedingter Haft sowie mehrerer Verwaltung­sstrafen donnerte ihm nun die Disziplina­rkommissio­n des Innenminis­teriums weitere 4000 Euro Strafe auf.

Wie ein Kollege des Beamten erklärt, bereue der Personalve­rtreter die Aktion zutiefst: „Es tut ihm unendlich leid und er hat auch seine gerechte Strafe bekommen.“

Der Mann hatte mit einem Freund am Beifahrers­itz an der Landesgren­ze zwischen Wien und Niederöste­rreich ein neben ihm fahrendes Auto gerammt und war an- schließend weitergefa­hren. Das Unfallopfe­r nahm die Verfolgung auf und rief die Polizei. Darauf hin versuchte der Gewerkscha­fter den Mann mit 10.000 Euro zu bestechen, damit er ihn fahren lasse. Dieser spielte jedoch nicht mit.

Als die Streife eintraf, fiel den Beamten sofort die Alkoholisi­erung des Verdächtig­en auf. Nachdem sich der Mann weigerte, sich auszuweise­n, wurde eine vorläufige Festnahme ausgesproc­hen. Erst danach zückte der Polizist seinen Dienstausw­eis. Den Alkotest brach er nach einer ersten Messung von fast zwei Promille ab.

Drohungen

Er machte auf die Beamten Druck, ihn gehen zu lassen. „Eure Karriere bei der Polizei könnt ihr vergessen. Die Amtshandlu­ng wird euch beruf lich ruinieren“, herrschte er die Uniformier­ten an. Er wollte die Polizisten sogar überreden, für ihn ins Röhrchen zu blasen. Später sollte die inzwischen eingetroff­ene Ehefrau des Beifahrers den Alkotest für ihn machen. Auch Aussagen wie, „das ist doch kein Amtsmissbr­auch, wenn ihr einem Kollegen helft“, sollen gefallen sein.

Mit der Verurteilu­ng und Strafen in der Höhe von fast 10.000 Euro ist der Fall nun abgeschlos­sen. Der Beamte versieht wieder normal seinen Dienst bei der Polizei.

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Den Alkotest brach der Beamte ab. Das Gerät zeigte beim ersten Versuch fast zwei Promille

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