Umjubeltes Heimspiel in Wien: Fünf neue Songs
Bilderbuch traten im Volkstheater auf
So steuert man eine ohnehin schon große Erwartungshaltung in Richtung Spannung: Noch mehr als zwei Monate, bis zum 17. Februar, müssen die Fans von Bilderbuch auf deren neues Album „Magic Life“warten. Aber schon seit August veröffentlichte die Band als Appetit-Anreger nach und nach drei neue Songs. Im Programm der Volkstheater-Show (am Geburtstag von Sänger Maurice Ernst) gab es zwei weitere zu hören. Aber eben nur für den exklusiven Kreis von HardCore-Fans, die Karten ergattern konnten. Alle anderen müssen weiter warten und mit Worten vorlieb nehmen.
Vielfältig
Mit Beschreibungen wie dieser: Die neuen Songs lassen erahnen, dass „Magic Life“verspielter wird, mit ausgefeilteren Elektronik-Passagen zwischen den funkigen Rhythmen und der Bilderbuch-typischen Phrasierung in Ernsts Gesang. Vielleicht auch eine Spur poppiger. Ganz sicher vielfältiger.
„Investment 7“paart den exaltierten Bilderbuch-Funk mit souligem Flair und Chorgesang. Das reduzierte „Sweetlove“legt in einem spannenden Kontrast eine sanfte Melodie über ein bluesiges, kratziges Gitarrenriff. „Bungalow“ist der poppigste der neuen Songs. Er gelingt Bilderbuch im Volkstheater nicht super gut. „Das müssen wir noch üben“, stellt Ernst fest. „Aber mit euch macht üben Spaß!“
Sonst aber ist das Quartett nach den vielen Auslands-Auftritten perfekt eingespielt. Live-Favoriten wie „Plansch“oder „Schick Schock“sitzen in jedem Detail und jedem Wechsel in Dynamik und Rhythmus.
Ernst beweist sich als toller Frontmann mit unnachahmlichem Gesangsstil. Und in das manierierte, leicht selbstironische Zelebrieren der Rolle des Moderators schiebt er immer wieder liebenswert persönliche Momente, etwa wenn er die anwesende Oma würdigt. „Maschin“wird gegen Ende zum Triumphzug. In der Zugabe wiederholen Bilderbuch „Bungalow“, um den Ausrutscher von vorhin zu korrigieren. Und dann passt auch dieser Song perfekt. So, dass man mehr will. Jetzt sofort! Zwei Monate Wartezeit auf „Magic Life“erscheinen beim Heimgehen wie eine halbe Ewigkeit.