Gebühren für Privat-TV. Das gibt’s nur bei uns
Früher einmal, da stand der ORF für herausragende Information. Jetzt spielt er Privat-TV und will mehr Geld.
Zu Beginn des deutschen Privat-TV wurden Formate erfunden, wo Menschen möglichst laut aneinander vorbeireden sollten. Wirbel sollte Quote machen. Was wollte uns der ORF sagen, als er im „Bürgerforum“ein Durcheinander von Schimpfereien, falschen Behauptungen und sinnlosen Gongs präsentierte, ohne dass mit den Politikern auch nur ein Thema ausdiskutiert wurde? Dass das ehemalige öffentlich-rechtliche Fernsehen am Ende ist?
Eine Führung, die sich vor Politikern tief verneigt, wie zuletzt etwas voreilig ORF- Chef Wrabetz vor Norbert Hof er, und ausgewiesene Nicht journalisten wie Programmchefin Zechner auf die Zuseher loslässt, will dann auch noch höhere Gebühren. Wofür eigentlich? Für den Einkauf von Serien in Hollywood oder von Sportrechten in London. Moment, das machen die Privaten ja auch. Aber inzwischen produzieren Sender wie Puls4, ATV oder ServusTV auch in Österreich bessere Informationssendungen, wie wir nicht nur vor den letzten Wahlen beobachtet haben. Ohne Gebühren, aber dafür unabhängig. Ohne peinliche Anbiederungen an die Politik und mit guten Journalisten. Die gibt es beim
ORF auch noch, aber sie werden geführt von Parteien und Partien. Warum wehren sie sich nicht dagegen?
Eine sonderbare Rolle spielt auch der Stiftungsrat. Er hat eine Führung gewählt, die offenbar keine klare Vorstellung über die Finanzierung des ORF hat und ein besseres Programm nur gegen höhere Gebühren verspricht. Jedes andere Unternehmen wäre schon pleite, nun hat sich der ORF auch als öffentlich-rechtlicher Sender verabschiedet. Österreich ist das einzige Land, wo Privatfernsehen zwangsweise finanziert wird.