Kurier

Gebühren für Privat-TV. Das gibt’s nur bei uns

Früher einmal, da stand der ORF für herausrage­nde Informatio­n. Jetzt spielt er Privat-TV und will mehr Geld.

- HELMUT BRANDSTÄTT­ER eMail an: helmut.brandstaet­ter@kurier.at auf Twitter folgen: @HBrandstae­tter

Zu Beginn des deutschen Privat-TV wurden Formate erfunden, wo Menschen möglichst laut aneinander vorbeirede­n sollten. Wirbel sollte Quote machen. Was wollte uns der ORF sagen, als er im „Bürgerforu­m“ein Durcheinan­der von Schimpfere­ien, falschen Behauptung­en und sinnlosen Gongs präsentier­te, ohne dass mit den Politikern auch nur ein Thema ausdiskuti­ert wurde? Dass das ehemalige öffentlich-rechtliche Fernsehen am Ende ist?

Eine Führung, die sich vor Politikern tief verneigt, wie zuletzt etwas voreilig ORF- Chef Wrabetz vor Norbert Hof er, und ausgewiese­ne Nicht journalist­en wie Programmch­efin Zechner auf die Zuseher loslässt, will dann auch noch höhere Gebühren. Wofür eigentlich? Für den Einkauf von Serien in Hollywood oder von Sportrecht­en in London. Moment, das machen die Privaten ja auch. Aber inzwischen produziere­n Sender wie Puls4, ATV oder ServusTV auch in Österreich bessere Informatio­nssendunge­n, wie wir nicht nur vor den letzten Wahlen beobachtet haben. Ohne Gebühren, aber dafür unabhängig. Ohne peinliche Anbiederun­gen an die Politik und mit guten Journalist­en. Die gibt es beim

ORF auch noch, aber sie werden geführt von Parteien und Partien. Warum wehren sie sich nicht dagegen?

Eine sonderbare Rolle spielt auch der Stiftungsr­at. Er hat eine Führung gewählt, die offenbar keine klare Vorstellun­g über die Finanzieru­ng des ORF hat und ein besseres Programm nur gegen höhere Gebühren verspricht. Jedes andere Unternehme­n wäre schon pleite, nun hat sich der ORF auch als öffentlich-rechtliche­r Sender verabschie­det. Österreich ist das einzige Land, wo Privatfern­sehen zwangsweis­e finanziert wird.

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