Erste Ausfahrt mit dem neuen 5er, der im Februar bei uns startet.
Erste Kilometer mit der 7. Generation der bayerischen Business-Class-Limousine, die im Februar bei uns startet.
So Rot-Weiß-Rot war noch kein 5er-BMW. Die seit 1972 gebaute Reihe der Bayern kommt in ihrer siebenten Auflage nämlich Großteils aus Österreich. Diesmal stammen nicht nur die meisten eingesetzten Motoren aus dem Werk in Steyr. Bei entsprechendem Erfolg der Business-Limousine auf dem Weltmarkt werden jene Stückzahlen, die über die Vollauslastung des Stammwerks in Dingolfing hinausgehen, in Graz bei Magna Steyr gebaut werden.
Und die Chancen dafür, dass der neue 5er ein voller Erfolg wird, stehen nicht schlecht. So viel ist nach einem ersten kurzen Kennenlernen mit einem 530d bzw. 540i auf portugiesischen Straßen bereits zu sagen. Auch wenn einige der groß angekündigten Innovationen bei die- ser Ausfahrt noch nicht erfahrbar waren (selbsttätiges Einparken via Fernbedienungsschlüssel war deaktiviert, eine Demonstration des AusweichAssistenten, der im Notfall bis Tempo 160 automatisch den Spurwechsel einleitet und dabei berücksichtigt, wie viel Platz dafür rund ums Auto vorhanden ist, war nicht vorgesehen), lässt sich dennoch berichten, dass es sich um eine grundsolide Premium-Limousine mit tollem Fahrwerk und sehr souveränen Motoren handelt.
Hausaufgaben gemacht
Die Fahrwerks-Entwickler der Bayern haben ihre Hausaufgaben gemacht und sich in punkto Fahrdynamik nicht auf die Reparatur von Problemstellen via allgegenwärtiger elektronischer Assistenten verlassen. Auch der neue 5er giert nach Kurven und lässt sich beeindruckend agil durch diese ziehen, wozu auch die präzise Lenkung einen entscheidenden Teil beiträgt.
Was sonst noch aufgefallen ist in der Fahrpraxis:
Dass die drei wählbaren Fahrmodi Comfort, Sport und Eco Pro eine deutlich wahrnehmbare Spreizung der Fahrcharakteristik bieten, der Sport-Modus aber nicht zu einer brettharten Dämpferabtsimmung führt.
Dass die jetzt um 70 % vergrößerte Projektionsf läche für die Einspiegelung von Informationen in die Frontscheibe ein eindeutiger Gewinn ist, was die Erleichterung der Ablesbarkeit betrifft (wem all die Zeichen und Zahlen im Blickfeld zu viel sind, der kann das Head-up-Display natürlich auch wegschalten).
Dass die Bedienbarkeit des Bordcomputers trotz der Vielfalt der gebotenen Möglichkeiten einfach und übersichtlich ist.
Dass jetzt auch im 5er per Gestensteuerung dirigiert werden kann, die Sinnhaftigkeit des Gefuchtels sich aber auch hier wie im 7er nur schwer erschließt.
Dass Ähnliches für den klobigen Schlüssel mit Display gilt, mit dem Funktionen wie Fernabfragen ausgeführt werden können, die via Smartphone-App einfacher wären.
Dass man dank des weiter verbesserten Leichtbaus im Fahrbetrieb nicht merkt, um wie viel länger, breiter und höher der neue 5er geworden ist.
Dass auch der neue 5er jetzt praktisch ein Smartphone mit Rädern sein kann, so man bereit dazu ist, all seine persönlichen Einträge aus Kalender, Mail-Programm und Kontaktdaten via BMWConnected Drive an BMW übertragen zu lassen.
Unterm Strich bleibt der beruhigende Eindruck, dass trotz all der smarten Assistenten, die dem Piloten gewollt oder ungewollt zur Hand gehen, der 5er auch in seiner 7. Generation eine Fahrmaschine für Piloten geblieben ist, die noch Freude am Fahren (und nicht am gefahren werden) haben wollen.