Kurier

Alte S-Bahnen werden ausrangier­t

ÖBB kaufen 64 weitere Cityjets. Ausbauplän­e für Franz-Josefs-Bahn, Ostbahn und S7

- VON FRANZ JANDRASITS

Gute Nachrichte­n für Bahnpendle­r in Ostösterre­ich: Die bis zu 35 Jahre alten blau-weißen Schnellbah­n-Garnituren werden früher als geplant aus dem Verkehr gezogen. Ab 2020 sollen in und rund um Wien nur noch neue CityjetGar­nituren fahren.

Dafür greifen die ÖBB tief in die Tasche: Sie kaufen um rund 400 Millionen Euro 65 zusätzlich­e Desiro-Züge von Siemens. Derzeit sind 101 dieser Triebwagen um rund 590 Millionen Euro bei Siemens bestellt, 34 davon sind bereits im Einsatz. Die Lieferung der zusätzlich­en S-Bahnen be- ginnt dann mit Februar 2018 und soll bereits Mitte 2019 abgeschlos­sen sein.

Kürzere Intervalle

Notwendig werden die zusätzlich­en Züge nicht nur wegen der Modernisie­rung der Flotte, erklärt Evelyn Palla, Vorstandsd­irektorin der ÖBB-Personenve­rkehr AG, sondern auch wegen der steigenden Passagierz­ahlen. Die Sitzplatz-Kapazität der neuen, 75 Meter langen Garnituren ist um 30 Prozent höher.

Auf stark frequentie­rten Strecken werden die Intervalle verkürzt. So fahren auf der S7 zwischen Wien und Flughafen künftig vier statt zwei Züge pro Stunde und Richtung. Auf der S40 werden zwischen Franz-JosefsBahn­hof, Klosterneu­burg und Kritzendor­f zu den Frühund Abend-Verkehrssp­itzen zusätzlich­e Sprinterzü­ge eingesetzt. Zusätzlich­e Züge wird es auch auf der Ostbahn zwischen Wiener Hauptbahnh­of und Bruck/Leitha geben, kündigten Wiens Finanzstad­trätin Renate Brauner und der nö. Verkehrsla­ndesrat Karl Wilfing am Donnerstag an.

Ein wesentlich­er Grund für die Beschaffun­g ist auch die Qualitätso­ffensive: Die neuen, 75 Meter langen Züge sind barrierefr­ei, im Som- mer dürfen sich hitzegepla­gte Bahn-Pendler über eine Klimaanlag­e freuen. Für mehr Qualität sollen auch Steckdosen, bequemere Sitze und Tische in den Waggons sorgen. Ursprüngli­ch zwar nicht vorgesehen, soll auch eine WLAN-Ausstattun­g nachgerüst­et werden.

Allerdings kosten die neuen Züge auch die Steuerzahl­er mehr. Im Rahmen der Verkehrsdi­enste-Verträge – über die die ÖBB nicht rentable Strecken subvention­iert bekommt – kosten neue Züge mehr als alte. In Summe bekommen die ÖBB für die neuen Schnellbah­nen jährlich 20 Millionen Euro mehr.

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Die neuen Züge sollen für mehr Komfort für die Pendler sorgen

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