Wolfgang Kindl flitzte in Park City ins Gelbe Trikot des Weltcupleaders
Kunstbahnrodeln. Nur gut, dass Wolfgang Kindl damals seinem Bauchgefühl vertraut hat, als er sich ernsthaft den Kopf über ein Karriereende zerbrochen hatte. Sonst wäre ihm so einiges entgangen. „Ich habe irgendwie gespürt, dass das nicht alles gewesen sein kann“, erinnert sich der Tiroler, der mittlerweile die hohe Kunst des Kunstbahnrodelns beherrscht wie kaum ein Zweiter – wie nicht zuletzt das Gelbe Trikot des Weltcupführenden beweist, das Kindl seit diesem Wochenende tragen darf.
Es gab nicht viele, die dem 28-Jährigen so eine Karriere zugetraut hatten. Selbst Rodel-Ikone Markus Prock hatte früher gerne auf die körperlichen Defizite des kleingewachsenen Tirolers (1,66 Meter) hingewiesen. Mittlerweile zählt Kindl aber auch beim Startmanöver zu den Besten, und auf sein Fahrgefühl hatte er sich ohnehin immer schon verlassen können.
Beim Weltcup in Park City (USA) ließ sich Kindl am Wochenende auch von den widrigen Wetterbedingungen nicht aus der Spur bringen und kam hinter dem Russen Roman Repilow auf den zweiten Rang – gleichbedeutend mit der Eroberung der Weltcupführung. „Ich habe wieder zwei saubere Läufe ins Ziel gebracht und meinen Weg bestätigt. Die Führung im Weltcup unterstreicht meine Leistungen“, sagt der 28-Jährige.
Während Wolfgang Kindl in der Erfolgsspur unterwegs ist, sind die Doppelsitzer Peter Penz und Georg Fischler weiter auf Formsuche: Die Vizeweltmeister von 2015 kamen nur auf Rang 16.