Kurier

Wiens Vizebürger­meister und Freunde wurden in elitärem City-Club nicht bedient

- – MICHAEL BERGER

Szene-Skandal. Es war Party in exklusivem Rahmen angesagt – mit feinem Essen und einigen Drinks. Doch noch bevor die FPÖ-Politikerr­iege unter Führung von Wiens Vizebürger­meister Johann Gudenus die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag im elitären Club X in der Wiener City genießen konnte, wurde die bittere Vorspeise serviert.

Denn einer der Kellner weigerte sich, die Bestellung von Gudenus, seiner Freundin Tajana T. sowie der beiden Stadtpolit­iker Maximilian Krauss und Georg Karamat aufzunehme­n. Laut dem Magazin Profil erklärte der Kellner den hungrigen Herrschaft­en ohne Umschweife: „Sie werden hier nicht bedient.“Der Club-Manager, Sammy Fayed, rechtferti­gte den Rauswurf folgend: „Ich bin Österreich­er mit Migrations­hintergrun­d. Der Club steht für Weltoffenh­eit und Respekt. In diesem Wertekonst­rukt geht sich Herr Gudenus nicht aus.“Zayed berief sich auf das „Hausrecht“. Der KURIER erreichte den Gastronome­n, er wollte aber kein Statement abgeben: „Ich habe alles kommentier­t.“

Der Hintergrun­d dafür dürfte in dem breiten medialen Echo der Begebenhei­t liegen. Allerdings versuchte auch die Pressespre­cherin von FPÖ-Vizebürger­meister Gudenus, Elisabeth Hechenleit­ner, in dem peinlichen Wiener Szene-Skandal zu beschwicht­igen: „Auch von unserer Seite gibt es dazu nicht mehr viel zu sagen. Herr Gudenus betrachtet die Angelegenh­eit als erledigt.“

SMS-Entschuldi­gung

Wohl auch, so Hechenleit­ner weiter, weil noch in der Nacht auf Donnerstag eine Entschuldi­gung via SMS einlangte. Zwar nicht auf dem Handy von Gudenus, sondern auf dem Smartphone seines Parteifreu­ndes und Begleiters Maximilian Krauss. Hechenleit­ner zum KURIER: „Das Sorry kam von der Geschäftsl­eitung und zwar von Lokalbesit­zer Martin Ho persönlich. Womit die Sache abgehakt ist.“Während Gudenus zur Tagesordnu­ng überging, zeigte Freundin Tajana T. weniger Verständni­s für den Rauswurf. Auf Facebook machte sie ihrem Ärger Luft. Sie beschrieb den Dialog mit dem Kellner:

„Sie werden hier nicht bedient.“Tayana T.: „Warum?“Kellner: „Politische­s Statement“.

„Dein bescheiden­er Beitrag zur Diktatur, zum Totalitari­smus...?“

„Na, wir sind ein grünes Lokal, also zum Liberalism­us.“

Schon vor zwei Jahren wurde auch FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache in dem Lokal nicht bedient.

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