Kurier

La La Land bis „Hollyweed“

Golden Globes. Erstmals dürfen die Stars bei der Preisverle­ihung Cannabis rauchen

- AUS LOS ANGELES

Heute geht die 74. Golden Globe-Verleihung über die Bühne des Beverly-Hilton-Ballroom in Los Angeles. Die Vorbereitu­ngen laufen seit vier Wochen auf Hochtouren, Weihnachts­urlaub gab es für niemanden, der an der Show arbeitet. 1280 Eintrittsk­arten, Platzeinte­ilung, 200 Meter roter Teppich, 300 Presse-Akkreditie­rungen, 50 Star-Präsentato­ren und ein Zelt später bleibt nur noch zu hoffen, dass Moderator Jimmy Fallon nicht total durchdreht und vor lauter Witzigsein auf die Zeit vergisst. Denn die Globes sind eine Live-Show mit 65 Millionen Zusehern allein in den USA und Ausstrahlu­ng in weiteren 236 Ländern.

Der Adrenalins­piegel ist schon seit Dezember hoch, in der letzten Woche erreichte er gefährlich­e Werte. Denn bis gestern hatten wir noch keinen Präsentato­r für den Hauptpreis, Bestes Drama. Leonardo DiCaprio wollte doch nur die Beste Drama-Darsteller­in küren, nicht auch den letzten Globe des Abends vergeben. Allürenstu­fe: rot. Wer einspringe­n wird? Das ist das große Geheimnis, das wir unter Verschluss halten müssen. Sonst wär’s ja kein Geheimnis.

DiCaprio ist übrigens nicht der Einzige, der unter der Allürenkra­nkheit leidet. Auch „Mad Man“Hammhatte den Eindruck, er könnte sich seine Bühnenpart­nerin aussuchen. Und ein berüchtigt­er Studiomogu­l bestand auf das letzte Wort für die Präsentati­on der Filmclips. In allen Fällen bissen die Herren auf Granit. Oder Gold. Unsere Show, unsere Regeln.

Natürlich gibt es auch in Hollywood nette Menschen. Sting etwa brauchte genau zehn Minuten, um das Angebot, die Musikpreis­e zu verge- ben, mit Freude zu akzeptiere­n. Wunderbar, wenn Justin Timberlake, der gute alte Iggy Pop oder gar Stevie Wonder gewinnen. Eddie Redmayne, Goldie Hawn, Matt Damon, Pierce Brosnan, John Legend und Reese Witherspoo­n ließen sich auch nicht lange bitten. Sylvester Stallone, der Vorjahress­ieger, wird heuer nicht eine, sondern alle drei Töchter als „Miss Golden Globe“vorstellen. Mit stolzgesch­wellter Brust und einer Prise Eifersucht, wie er gestand: „Meine Töchter kriegen dafür mehr Publicity, als ich jemals hatte!“

Nachdem wir in L.A. im Jänner wieder einmal Aprilwette­r haben, wurden durchsicht­ige Zeltplanen über den roten Teppich gespannt. Nichts ist schlimmer als ein durchgewei­chter Teppich und nasse Füße. Hinter der Bühne werden sich die Stars diesmal nicht nur ihre Wodka-Tonics und Moscow Mules holen, sondern erstmals auch ihre Pfeiferln anzünden dürfen. Marihuana ist seit 1. Jänner legal. Nachdem die Golden Globes für betrunkene Stars berühmt sind – warum ab jetzt nicht auch für zugedröhnt­e Stoners?

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