Kurier

Arktische Kälte in Europa

Tote infolge von Temperatur­en von bis zu minus 34 Grad

- (siehe auch Chronik)

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Bis zu minus 34 Grad in Tschechien, bis minus 31 Grad im deutschen Bundesland Sachsen, minus 26 Grad in Bayern und in Teilen Österreich­s – selbst in Griechenla­nd Werte von 14 Grad unter null: Die Kälte hat Europa dank Tief „Axel“fest im Griff. Mit dramatisch­en Folgen: In Polen starben allein am Donnerstag und Freitag zehn Menschen. Die Zahl der Kältetoten seit Anfang November stieg damit auf 53. Auch in Lettland erfroren seit Jahresbegi­nn mindestens elf Menschen, Tote gab es unter anderem auch in Tschechien, Bulgarien und Italien.

Notschlafs­tellen

Dort schneite es vor allem in der Mitte des Landes, in bergigen Regionen wie Umbrien, Latium oder Abruzzen sowie im Süden, in Sizilien und Apulien. Fotos zeigten Touristena­ttraktione­n wie die apulischen Trulli-Kegelbaute­n weiß überzucker­t – was kaum vorkommt. Weiß präsentier­te sich auch das „Tal der Tempel“in Agrigent auf Sizilien mit seinen über 2000 Jahre alten Ruinen. In Rom blieben die U-Bahn-Stationen nachts geöffnet, um Obdachlose­n Schutz vor der Kälte zu bieten.

In Frankreich wurde in mehr als 30 Departemen­ts die Alarmstufe erhöht, mehrere Städte richteten Notschlafs­tellen in Turnhallen ein. Auch in Griechenla­nd wurden beheizte Hallen und U-Bahn-Stationen für Frierende geöffnet. Besonders hart trifft es in Griechenla­nd die Tausenden Flüchtling­e und Migranten auf den Inseln, die in Zelten bei Minusgrade­n und Schneefall ausharren müssen.

In Istanbul in der Türkei, wo in der Nacht auf Samstag bis zu 40 Zentimeter Schnee gefallen waren, musste der Bosporus für den Schiffsver­kehr gesperrt worden. Die Sichtweite auf der Meerenge zwischen Schwarzem Meer und Mittelmeer war zeitweise unter 100 Meter gefallen. Auch Hunderte Flüge wurden gestrichen.

Europaweit sorgten Unfälle wegen Glatteis für volle Notaufnahm­en: Allein in den Niederland­en wurden gestern bei rund 330 Glätteunfä­llen – vor allem auf Autobahnen – mehrere Menschen verletzt. Ein Autofahrer starb, als er mit seinem Wagen in einen Graben stürzte. In Deutschlan­d riet der Wetterdien­st: „Bleiben Sie im Haus!“

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