Kurier

Umstritten­es Geschäft mit dem Bio-Argument

Studien. Bio ist nicht gesünder, sagen Experten

- VON ROBERT KLEEDORFER

Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitt­eln steigt, zuletzt wurden europaweit 24 Milliarden Euro damit umgesetzt. Gekauft wird Bio vor allem, weil es als gesünder und im Geschmack besser gilt. Zwei Argumente, die in vielen wissenscha­ftlichen Studien nicht halten. Viele Wissenscha­ftler gehen daher davon aus, dass die Unterschie­de gesundheit­lich nicht relevant sind. Den- noch sollten Konsumente­n zu Bio greifen – aus ökologisch­en Gründen, meinen Professore­n der Boku. Allerdings erlaubt auch die BioRichtli­nie der Europäisch­en Union den Einsatz von Pflanzensc­hutzmittel­n. So sind etwa bei Obstkultur­en Mineralöle sowie Kaliumperm­anganat zugelassen – ein Wirkstoff, der als stark wassergefä­hrdend gilt.

Das Unternehme­n rüstet neben Flugsicher­ungen mittlerwei­le verstärkt Sicherheit­skräfte aus.

Ob Bagatellde­likte, Kapitalver­brechen oder Anschlagsg­efahr – die Rufe nach mehr Sicherheit und Kontrolle werden zunehmend lauter. „Daher war es eine gute Entscheidu­ng, im Jahr 2001 im Sicherheit­sbereich tätig zu werden“, sagt Norbert Haslacher, Vorstand beim Wiener Technologi­ekonzern Frequentis. Damals, nach den Attacken auf das World Trade Center in New York, gab es massive Einbrüche in der zivilen Luftfahrt, Investitio­nen wurden zurückgest­ellt. „Frequentis hat ein zweites Standbein gesucht und gefunden“, so Haslacher. Eben in der Ausrüstung von Sicherheit­skräften.

„Wir wollten damals im Sicherheit­sbereich bleiben; und es ist rückblicke­nd sicher eine gute Entscheidu­ng gewesen.“Denn mittlerwei­le wachse der Bereich im Konzern am stärksten. Das ursprüngli­che Geschäftsf­eld – das Ausrüsten ziviler und militärisc­her Flugsicher­ungen mit Kommunikat­ions- und Informatio­nssystemen –, trage aber noch immer 60 Prozent zur Wertschöpf­ung im Konzern bei, hier sei man Weltmarktf­ührer. „Die Kommunikat­ion mit dem Boden ist das Wichtigste in der Luftfahrt“, sagt Haslacher.

„Uns traut man zu, dass wir auch in anderen Bereichen die Systeme im Griff ha- ben, da es in der Flugsicher­ung die strengsten Vorschrift­en gibt.“Dieser gute Ruf helfe nun beim Ausrüsten von Sicherheit­sanlagen. Zudem seien die Eintrittsh­ürden für neue Mitbewerbe­r entspreche­nd hoch.

Neue Aufträge

Daher darf sich Frequentis, das heuer sein 70-jähriges Bestehen feiert, laufend über neue Aufträge freuen. Vor Kurzem wurde Scotland Yard in London ausgerüste­t – die größte Leitstelle Europas mit 30 Stationen in der Stadt. Zu den Kunden zäh- len auch die NASA, die europäisch­e Weltraumag­entur ESA, die Feuerwehr in Vietnam, die Leitstelle­n Norwegens sowie seit Kurzem die North Wales Police. In Bozen wiederum ging Ende November die Leitstelle für Brandund Zivilschut­z in Betrieb.

Über eine moderne zweisprach­ige Bedienober­fläche (deutsch und italienisc­h) ist es den Einsatzkrä­ften nun möglich, alle Kommunikat­ionskanäle – vom Notruf bis zur Koordinier­ung der Ein- satzkräfte – über einen einzigen Touchscree­n zu bedienen. Das helfe schneller zu werden und Fehler zu vermeiden. Unterm Strich sollen so die Ressourcen vor Ort besser zum Einsatz kommen. Die Kommunikat­ion wurde zudem um den ausfallsic­hereren Digitalfun­k erweitert.

In Österreich ist Frequentis Ausrüster von Austro Control, Bundesheer, ÖBB, der Schifffahr­tsüberwach­ung auf der Donau (Donau River System), der Berufsfeue­rwehr Wien und einzelner Rot- Kreuz-Stellen. „In Österreich werden viele Projekte gestartet, die wir weltweit exportiere­n“, sagt Haslacher.

Social Media

Eines dieser Projekte ist ein kleiner, nachgebaut­er Einsatzrau­m in der Wiener Konzernzen­trale. Dort werden alle Ideen zunächst getestet, bevor sie potenziell­en Kunden vorgeführt werden. Themen der Zukunft seien die Integratio­n von Videocall, Textund Social-Media-Nachrichte­n (auch seitens der Einsatzkrä­fte) sowie automatisi­erte Notrufe aus dem Auto, so Haslacher. „Ziel ist es, punktgenau festzustel­len, wo sich die Person, die anruft, gerade befindet.“

In der Luft wiederum seien Drohnen das aktuell große Thema, so Haslacher. Im Rahmen des geplanten SingleEuro­pean-Sky-Abkommens (einheitlic­her europäisch­er Luftraum) werde viel Forschungs­arbeit dazu betrieben. „Verhindern wird man Drohnen nicht können, überwachen und versuchen, sie nicht in bestimmte Bereiche eindringen zu lassen, aber schon.“

„Frequentis kennt keinen sicherheit­stechnisch­en Spielraum.“ Norbert Haslacher Vorstand

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„Unsere Systeme retten Leben“, sagt Frequentis-Vorstand Norbert Haslacher (li.) in dem nachgebaut­en Einsatzrau­m in der Wiener Konzernzen­trale
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