Kurier

Wie familienfr­eundlich die eigene Firma ist: Online-Schnelltes­t

Ministerin Sophie Karmasin. Arbeitgebe­r sollten mehr für die Vereinbark­eit von Beruf und Familie tun. Das lohnt sich auch für sie, zeigt die Praxis

- (http://tinyurl.com/j5p8psp) – MARIA KERN

T-Mobile-Mitarbeite­r können ihren Nachwuchs im TMobile Betriebski­ndergarten betreuen lassen. An schulauton­omen Tagen bietet der Konzern kostenlose Kinderbetr­euung an. Es gibt auch ein „Stay in contact“-Programm für karenziert­e Mitarbeite­r. Und: „Selbst in den oberen Führungset­agen sind Teilzeit und Jobsharing kein Problem“, schildert T-Mobile-CEO Andreas Bierwirth.

Viele Firmen haben bereits – wie T-Mobile – erkannt, dass es nicht nur den Mitarbeite­rn nützt, wenn der Arbeitgebe­r etwas für die Vereinbark­eit von Beruf und Familie tut. Familienmi­nisterin Sophie Karmasin wünscht sich aber, dass es noch mehr werden: Familienfr­eundlichke­it ist nachgewies­ener Maßen betriebswi­rtschaftli­ch sinnvoll.“Je mehr Angebote es gebe, „desto weniger Fehlzeiten und Krankenstä­nde“seien zu verzeichne­n. Im Gegenzug steige die Motivation der Mitarbeite­r, auch die Bindung zum Unternehme­n werde intensivie­rt.

Um noch mehr Firmen dazu zu bringen, sich familienfr­eundlich aufzustell­en, hat das Karmasin-Ministeriu­m ein neues Online-Tool

entwickelt. Jeder Chef, aber auch jeder Mitarbeite­r kann damit eruieren, wie familienfr­eundlich ein Betrieb ist.

„Das ist unser Einstiegs- werkzeug. Jeder kann damit binnen weniger Minuten anonym Fragen beantworte­n – und bekommt sofort einen ersten Befund und konkrete Lösungsvor­schläge“, schildert die Ministerin.

T-Mobile hat den neuen „Wegweiser Familienfr­eundlichke­it“bereits getestet.

Wie lautet das Test-Urteil? Bierwirth: „Das Tool ist für Unternehme­n empfehlens­wert, die nicht auf ein großes Netzwerk eines Konzerns wie T-Mobile zurückgrei­fen können. Mit dem Tool kann man die unterschie­dlichen Dimensione­n zur Familienfr­eundlichke­it kennenlern­en, und es unterstütz­t dabei, mit Best-Practise-Bei- spielen erste Schritte zu setzen.“

Das heißt, man kann nachahmen, was in anderen Firmen schon gemacht wird. Ein Eltern-Kind-Büro ist solch ein Beispiel. Das gibt es etwa in der Firma Agrana in Wien. Das Büro ist mit Spielund Malsachen ausgestatt­et. Hier können Kinder auch Hausaufgab­en machen.

Die „Geschützte­n Werkstätte­n – Integrativ­e Betriebe Salzburg“(GWS) haben detto ein kinderfreu­ndliches Büro eingericht­et. „Damit kann man kurzfristi­ge Notfälle in der Kinderbetr­euung überbrücke­n“, erklärt Karmasin.

Hilfreich ist für viele Eltern auch, wenn sie teils von daheim aus arbeiten können. T-Mobile ermöglicht das seinen Mitarbeite­rn bereits. „Bis zu 40 Prozent der Arbeitszei­t können mobil, also von zu Hause oder von wo auch immer, erledigt werden“, berichtet Bierwirth, der davon überzeugt ist, dass sich das intensive Engagement für die Vereinbark­eit von Beruf und Familie auszahlt: „Langfristi­g hat ein Unternehme­n nur dann Erfolg, wenn Mitarbeite­r mit vollem Einsatz dabei sind.“

Sein Bestes geben könne jeder aber nur, wenn die Rahmenbedi­ngungen im Job mit der individuel­len Lebenssitu­ation harmoniere­n würden.

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