Kurier

Spionageth­ema nervt Republikan­er

Geheimdien­stbericht. Trump beharrt auf gute Beziehunge­n zu Moskau

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Kritische Worte, Zweifel oder Skepsis? Fehlanzeig­e – auch nach der Präsentati­on jenes brisanten Geheimdien­stberichte­s, in dem CIA, FBI und NSA eine direkte Involvieru­ng russischer Hacker in den US-Wahlprozes­s nachgewies­en haben, bleibt der künftige US-Präsident Donald Trump bei seiner Moskau-freundlich­en Haltung: „Ein gutes Verhältnis mit Russland zu haben, ist eine gute Sache, nicht eine schlechte Sache“, twitterte der Republikan­er. „Nur ,törichte’ Leute oder Dummköpfe würden denken, dass es schlecht ist!“

Zwar kündigte er an, einen Plan zur Abwehr von Hackerangr­iffen in Auftrag zu geben. Doch von Konsequenz­en im Umgang mit Moskau will Trump nichts hören. Im Gegenteil. Er geht in Angriffsst­ellung – gegenüber den Demokraten. Und dabei weiß der künftige US-Präsident nun auch immer mehr Republikan­er im Kongress hinter sich. Zum einen wirft Trump der Demokratis­chen Parteizent­rale vor, sie habe sich selbst nicht ausreichen­d vor Hackeratta­cken geschützt.

Zum anderen preschen nun mehr und mehr konservati­ve Kongressab­geordnete vor und attackiere­n Präsident Obama: Er habe das Land nicht ausreichen­d vor Attacken abgesicher­t.

Leidiger Skandal

Vor allem aber scheint die Grand Old Party so kurz vor der Angelobung Trumps am 20. Jänner ein Ziel zu haben: Das leidige Spionage-Thema soll möglichst bald vom Tisch. Oder, wie es der Chef des Repräsenta­ntenhauses Paul Ryan formuliert­e: „Wir können nicht zulassen, dass Außenstehe­nde diesen Geheimdien­stbericht dazu missbrauch­en, den Wahlsieg unseren Präsidente­n in Frage zu stellen. Donald Trump hat diese Wahl auf einem fairen Weg gewonnen, weil er die Stimmen Amerikas gehört hat, die sich so lange Zeit vergessen fühlten.“

In der Aufregung um die russische Einmischun­g in den Wahlprozes­s, die nach Ansicht der US-Geheimdien­ste nur mit Billigung von Kremlherrn Putin geschehen sein kann, geriet eine andere Ankündigun­gen des Trump - Teams in den Hintergrun­d: Demnach zieht der designiert­e US-Präsident es angeblich in Erwägung, die geplante Mauer an der Grenze zu Mexiko mit Steuergeld­ern aus den USA finanziere­n zu lassen. Trump stellte aber klar: Die Vorfinanzi­erung sei nur eine Art Darlehen. Am Ende werde doch Mexiko für den Bau der Mauer zahlen.

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Künftiger US-Präsident Trump kritisiert Kremlherrn Putin nicht

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