Kurier

„Die Luft wird jetzt dünner“

Langlauf. Teresa Stadlober lief auf der letzten Etappe der Tour de Ski die viertschne­llste Zeit

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Der 3650 Meter lange Aufstieg mit bis zu 28 Prozent Steigung und 435 m Höhendiffe­renz hat eigentlich überhaupt nichts mit Langlaufen zu tun. In diesem Gelände im italienisc­hen Trentino können sich nur Topathlete­n einigermaß­en mit Würde bewegen, Hobbysport­ler sind hoffnungsl­os überforder­t.

Aber Teresa Stadlober gehört mittlerwei­le zu den Topathlete­n. Das bewies die Österreich­erin gestern bei der letzten Etappe der Tour de Ski. Diese führt über neun Kilometer aus dem Fleimstal hinauf auf Alpe Cermis, über jenen Anstieg, der eigentlich eine Skipiste zum schnellen runterfahr­en ist.

Tunnelblic­k

Stadlober ging als 12. der Gesamtwert­ung ins letzte Teilrennen dieser Tour. Auf den ersten, flachen fünf Kilometern machte sie viel Führungsar­beit. „Dort habe ich die Kraft liegen lassen, um vielleicht auch noch Natalie von Siebenthal einzuholen“, sagt die 23-jährige Salzburger­in. Drei Gegnerinne­n holte Stadlober ein und beendete die Tour auf Rang neun. „Ich bin froh, dass es vorbei ist, die letzten 800 Meter waren die reine Qual“, sagte sie. Sie hatten den Tunnelblic­k aufgesetzt, nahm nur noch peripher war, dass Vater Alois und Mutter Roswitha an der Strecke standen und sie anfeuerten. Am Ende der Qual schaute ein vierter Platz im Tagesklass­ement heraus, nur TourSieger­in Heidi Weng, die Tour-Zweite Pärmäkoski und die US-Amerikaner­in Stephen waren schneller. Für Stadlober war des das beste Ergebnis in einem Weltcupbew­erb in ihrer Karriere.

„Die Luft wird jetzt immer dünner“, sagt sie nach ihren Vorstoß in die Weltspitze. „Ein Platz auf dem Stockerl muss das nächste Ziel sein.“Aber jetzt kommen die Skier in den Keller. „Für den Verlauf der weiteren Saison ist ganz wichtig wie man nach der Tour de Ski regenerier­t. Ich will jetzt drei Tage nichts sehen und hören vom Langlaufen.“

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