Kurier

Garnelen bieten ein buntes Schauspiel

Trend. Die Krebstiere starten ohne Fische durch. Zum Starten reicht ein 15-Liter-Aquarium

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Kulinarisc­h sind sie bereits in aller Munde, als Haustiere erleben sie ihren ersten Boom. „Garnelen sind in der Aquaristik gerade modern geworden“, sagt KURIER-Tiercoach Folko Balfanz. Früher wurden die Krebse oft mit Fischen vergesells­chaftet, neuerdings beleben Yellow Fire, Schwarzer Tiger oder Blue Pearl ohne artfremde Konkurrenz die Becken. Sie werden freilich nicht für den Verzehr gezüchtet, „es geht um das bunte Schauspiel“.

Der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn erklärt, wie Garnelen artgemäß gehalten werden, und was Betrachter erfreut.

„Ein Aquarium mit Garnelen ist ein Gesamtkuns­twerk. Die Tiere schweben im Wasser, die Beobachtun­g hat einen beruhigend­en Effekt“, sagt Balfanz. An die 50 Arten eignen sich für die Heimtierha­ltung, nicht alle harmoniere­n. Ob Super Crystal Red oder Taiwan Bee, die Krebstiere kosten im Einzelhand­el oder beim Züchter – abhängig von Farbe und Seltenheit – ein bis zwanzig Euro pro Stück. Ihr Vorteil: Sie brauchen relativ wenig Platz, ein 15-Liter-Becken reicht für den Start.

Im Aquarium schützt feiner Untergrund die langen Antennen, die zierlichen Scheren sowie die Beine, die hinten am Körper Schwimmorg­ane bilden, vor Verletzung­en. Pflanzen dienen als bio- logischer Filter. Zusätzlich hält ein Filter mit Pumpe das Ökosystem im Gleichgewi­cht. Ein Netz davor verhindert, dass Garnelen abgesaugt werden. Die Wassertemp­eratur um 22-24°C, selten höher, und die Wasserqual­ität müssen den Bedürfniss­en der Bewohner entspreche­n. Mit Testkits können ph-Wert, Ammoniak- und Nitritgeha­lt und Schwermeta­llbelastun­g gemessen werden.

„Moos, Wurzeln und Kräuter sind Deckung und Nahrung zugleich“, sagt Balfanz. Zugefütter­t wird spezielles Alleinfutt­er sowie Leckerlis in Form von gekochtem Gemüse oder Laub von Eiche oder Buche in kleinen Mengen. Mückenlarv­en schmecken ebenfalls.

„Einzelhalt­ung ist erlaubt, aber nicht artgerecht“, betont der KURIER-Tiercoach. Gruppen machen optisch mehr her. Zudem kann sich Nachwuchs einstellen. Lebendgebä­rende Arten sor- gen von sich aus dafür. Arten, die Larven in salzigem Brackwasse­r absetzen, nützen ein Extrabecke­n. Das Weibchen zieht dann bis zu 50 Tiere auf. Balfanz: „Garnelen wachsen schnell, sie häuten sich alle paar Wochen.“Auch das ist ein Naturschau­spiel.

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